Phideaux – Number Seven

Phideaux – Number Seven
Bloodfish / Just For Kicks (2009)
(16 Stücke, 62:46 Minuten Spielzeit)

Der Titel der CD “Number Seven” sagt es bereits, denn das Mitte Juli 2009 erscheinende neue Album der amerikanischen Prog-/Artrock-Band Phideaux ist ihr mittlerweile siebtes Werk. Und bisher ist diese Band, die ich vom Namen her immer in die französische Ecke platziert hatte, irgendwie an mir vorbei gegangen. Doch wenn ich mir diese CD so anhöre, muss ich gestehen, dass das ein Fehler war, denn die Musik auf dem neuen Album ist genau nach meinem Geschmack.


Die Band besteht aus insgesamt zehn Musikern. Das sind im einzelnen der Namensgeber der Gruppe Phideaux Xavier (Gesang, E-Gitarre, 12seitige Akustikgitarre, Piano), Ariel Faber (Gesang, Violine), Valerie Gracious (Gesang), Rich Hutchins (Schlagzeug, Chant), Matthew Kennedy (Bass, Chant), Gabriel Moffat (E-Gitarre), Molly Ruttan (Gesang, Perkussion), Linda Ruttan-Moldawsky (Gesang), Mark Sherkus (Keyboards, E-Gitarre) und John Unicorn (Keyboards, Saxophon, Gesang, Chant).

Das hier mehr als eine Gesangsstimme zu Werke geht, das tut der Musik unglaublich gut, denn neben den sehr ausdrucksstarken Solostimmen sind es vor allem die mehrstimmigen Chöre und Satzgesänge, die immer wieder für Wohlgefallen sorgen.

Das Album enthält zwar insgesamt 16 Stücke, doch sind diese in drei Parts unterteilt, die jeweils eine Einheit bilden, so dass man eigentlich von drei Longtracks sprechen kann, die – soweit ich es verstehe – eine Fantasy-/Science Fiction-Story erzählt. Das ganze stellt ein Konzeptalbum dar, das durch seinen Aufbau wie ein einzelnes Stück wirkt.

Die Musik auf dem Album klingt, dank der Instrumentierung recht retromäßig und ist trotzdem im Hier und Heute verankert. Dabei legen die Amerikaner recht großen Wert auf Melodien, die sich zu Hauf in den einzelnen Tracks wieder finden. Das ganze Album ist sehr homogen gestaltet und hält einen hohen Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Minute aufrecht.

Viele Passagen erinnern an die unterschiedlichsten Acts der 70’er, haben aber doch genug Eigenheiten, so dass das Album und die Musik nicht zu einem Plagiat verkommt. So kommen neben den proggigen Elementen auch noch weitere hinzu wie zum Beispiel in „Darkness At Moon“, der erste Song des zweiten Parts „Dormouse Escapes“, der durch Akustikgitarre und Gesang etwas nach Endsechziger / Anfang der 70’er klingt, als Sänger wie Donovan oder Don McLean am Start waren. Oder etwa „Storia Senti“ das vom Aufbau an die Werke des jungen David Bowie erinnert.

„Number Seven“ ist ein gelungenes Album, das bei mir den Appetit auf mehr geweckt hat. Dieses Album wird nicht das einzige von Phideaux sein, das zukünftig meine Sammlung bereichert. Wer auf gut gemachten melodischen Progrock steht, der sollte unbedingt ein Ohr riskieren.

Stephan Schelle, Juli 2009

   

CD-Kritiken-Menue