Petter Carlsen - Clocks Don't Count

Petter Carlsen - Clocks Don't Count
Function Records / Cargo (2012)
(10 Stücke, 47:07 Minuten Spielzeit)

Und wieder trudelt eine CD eines mir unbekannten Musikers ins Haus. Aus diesem Grund hier erst einmal einige Worte aus dem Pressetext: Petter Carlsen verkörpert seine Heimat wie kein Zweiter. Im hohen Norden Norwegens geboren, hat der Songschreiber den hohen Norden in sich aufgesogen und in wunderschöne, immer subtil melancholische Songs transformiert. In Norwegen ist Petter Carlsen bereits ein großer Name, jetzt will er mit Songs wie „Spirits In Need“ oder „One Of Those Days“ auch den Rest Europas erobern.


Nach dem Debütalbum „You Go Bird“, das im Jahr 2009 erschien, stellt „Clocks Don’t Move“ sein zweites Werk dar. Die Platte ist in Norwegen bereits im Jahr 2011 herausgekommen, europaweit erscheint sie jetzt am 25.05.2012.

Es mutet schon wie ein Ritterschlag an, dass das Anathema-Mitglied Daniel Cavanagh zu Petter Carlsen’s Musik meint: „Als ich Petters unglaubliche Stimme und sein Songwriting-Talent das erste Mal hörte, wusste ich, dass er ab sofort und für lange Zeit zum inneren Kreis der Anathema-Familie gehören wird. Davon abgesehen, dass er ein toller Freund ist, ist er einer der besten und talentiertesten Musiker, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe.“

Dies führte auch dazu, das Vincent Cavanagh bei dem Stück „Built To Last“ ans Mikro trat. Und in der Tat klingt der Song, als wenn er aus dem Anathema-Universum entnommen ist. Und das nicht nur wegen Cavanagh’s Gesang. Vor allem die Rhythmik ist es, die an Anathema erinnert. Ein klasse Song.

Und was bietet die CD ansonsten? Tolle Songs, die nicht etwa im Singer/Singwriter-Milieu angesiedelt sind, wie man aufgrund des Covers vielleicht vermuten könnte. Vielmehr klingt Petter manchmal recht britisch wie etwa im Opener „Table For One“, das wie eine Mischung aus sanften Porcupine Tree und Anathema anmutet.

Sehr schöne Melodien finden sich auf dem Album wie zum Beispiel in „Spirits In Need“ bei dem Petter mit der Dynamik spielt, denn härtere und weichere Passagen wechseln sich in diesem Stück ab. Ein bisschen amerikanisches Flair kommt dann durch die Gitarre in „One Of Those Days“ auf. Eine wunderbares balladeskes Stück.

In den Songs des Albums wechselt Petter zwischen melancholischen Stimmungen und druckvollen Passagen hin und her. Die Konstante in diesem Klangkosmos ist aber Petters weiche Stimme, die sich sehr schön der Musik anpasst und wohltuend aus den Boxen kommt.

„Clocks Don’t Move“ ist ein tolles Album das Freunden von Bands wie Anathema sehr gefallen sollte, da der Spirit dieser Band auch in den Stücken Petter Carlsen’s atmet.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

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