Petra Westen – Out Of The Blue

Petra Westen – Out Of The Blue
Eigenvertrieb www.petrawesten.com (2006)
(13 Stücke, 58:23 Minuten Spielzeit)

Sängerin Petra Westen, die auch alle Stücke ihres Debütalbums „Out Of The Blue“ geschrieben hat, ist eine Weltenbummlerin. Ihre Eltern, aus Österreich und Italien stammend, ließen sie in Italien, Spanien und den USA aufwachsen. Heute lebt sie in Los Angeles. Und wenn man die Stücke ihrer CD hört, dann ist es die amerikanische Lebensweise, die sie musikalisch am meisten inspiriert zu haben scheint.


Schon in Kindestagen war sie von Musik begeistert, ließ sich aber weniger vom Radiomainstream beeindrucken, sondern hatte ihren ganz eigenen Geschmack, der später auch durch ihren Vater beeinflusst wurde. Er zeigte ihr anhand von klassischen Konzertmitschnitten, wie unterschiedlich ein und dasselbe Stück klingen kann, wenn es von verschiedenen Musikern und Dirigenten interpretiert wird. Auch Sängerinnen wie Ella Fitzgerald, Joni Mitchell und vor allem Aretha Franklin, ihre favorisierte Sängerin, gehören zu ihren musikalischen Vorlieben.

Bereits im Jahr 2006 erschien ihr Debüt „Out Of The Blue“, das im Eigenvertrieb über ihre Internetseite angeboten wird. Das im Stile von Singer/Songwriter gehaltene Album atmet den amerikanischen Lebensstil, denn vor allem Petras Stimme klingt so amerikanisch, wie es schon typischer nicht sein könnte.

Während Petra die Stücke singt, sorgen neun Musiker und eine Backgroundsängerin für nötige Unterstützung. Kerniger, trockener Rock mit einer gehörigen Prise Country-Stile, so kommen die Stücke rüber. Die Melodien sind, wie etwa beim eröffnenden „How Many Years“, sehr eingängig. Auch die Instrumentierung und die Aussteuerung der einzelnen Musiker sind sehr gut gelungen, denn die Aufnahme klingt sehr transparent.

Der Song „Mission“ hat einen Ohrwurmcharakter. Sehr gut gefallen mir diese unglaublichen Keyboards, die gleich zu Beginn zu hören sind. Das klingt frisch und faszinierend. Und im balladesken „Does It Matter“ knarzt es, als läge eine Uralte, zigmal abgespielte Vinylscheibe auf dem Plattenteller. Gerade im Refrain hat dieses Stück etwas von einem Popsong. Bei „Come On Love“ eröffnet ein Keyboardpassage, ähnlich der bei Queen’s „You’re My Best Friend“. Und etwas funkig mit Popeinflüssen wird es dann bei „Ready“.

Alle Stücke sind sehr melodiös und perfekt gespielt. Man merkt, dass hier Profis am Werk waren. Und Petras sehr dominante, aber immer angenehm ins Ohr gehende Stimme, prägt darüber hinaus die einzelnen Songs.

Mit Petra Westen’s „Out Of The Blue“ hab ich mal wieder eine sehr gute Produktion über die Internetplattform myspace zu Gehör bekommen. Die Scheibe hat mir ’ne Menge Spaß bereitet, weil sie unter anderem locker rüberkommt. Wer gradlinigen Rock in Singer/Songwriter-Manier mit einem Country-Einschlag mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Hörproben gibt es unter www.myspace.com/petrawestenmusic.

Stephan Schelle, Juni 2008

   

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