Pendragon - Believe

Pendragon – Believe
insideout / spv (2005)

„Believe“ ist das mittlerweile siebte Studioalbum der britischen Progband Pendragon betitelt. Sie lassen sich wirklich Zeit für ein neues Album, denn seit dem Vorgängeralbum „Not Of This World“ sind satte vier Jahre vergangen. Aber die Zeit hat sich gelohnt, denn „Believe“ ist ein Meisterwerk geworden.

Durch den ungewöhnlichen ethnisch/folkigen Anfang und die weibliche Gesangsstimme des Openers „Believe“ sowie die Stimm-/Gitarrenverfremdung, die wir von Peter Frampton kennen, wähnt man sich erst im falschen Album. Doch dann geht es recht rockig mit „No Place For The Innocent“, einem echten Melodicrocker, der zum tanzen einlädt, los. Hier stellt sich bei mir das erste Mal eine Gänsehaut ein, die lange anhalten soll. Nicht nur dieser Song weist eine etwas rockigere und härtere (was an den Gitarrenriffs liegt) Gangart auf.
 

 

Auch die Songs „The Wisdom Of Solomon“ und „We Talked“ zeigen diese Stilrichtungen auf. Aber man hört in jedem Stück die typischen Pendragon-Elemente heraus, obwohl sich Nick Barrett viel Mühe gegeben hat, seine Stimme in unterschiedlichen Arten zu präsentieren und er somit nicht so markant hervorsticht. Das tut den einzelnen Stücken sehr gut. Der sakral-/ethnische Beginn von „The Wisdom Of Solomon“ erzeugt eine eigenartige Stimmung, dann kommt aber diese herrliche, Sehnsucht treibende Gitarre und die nächste Gänsehaut ist fällig, falls sie überhaupt zum erliegen kam. Und für alle Steve Howe-Fans erklingt jetzt auch noch eine sehr schöne Akustikgitarre, die sich teils recht spanisch anhört.

Kaum Zeit zum erholen, denn schon kommt der vier Songs umspannende Track „The Wishing Well“ mit seinem melancholischen „For Your Journey“, dem proggigen „So By Sowest“ gefolgt von dem eingängig/rockigen „We Talked“ (hatte ich schon eine Gänsehaut erwähnt?) um in „Two Roads“ zu enden. Die atmosphärische NeoProg-Nummer „The Edge Of The World“ beschließt das Album. 2005 scheint das Jahr der Proghighlights zu sein und „Believe“ gehört zweifelsohne dazu.

Stephan Schelle, August 2005

 
   

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