Paul Carrack – I Know That Name

Paul Carrack – I Know That Name
India / Rough Trade (2008)
(12 Stücke, 47:14 Minuten Spielzeit)

Paul Carrack ist ein Name, der in der Rock- und Popszene für Qualität steht, hat er doch in seiner Vergangenheit nicht nur Solo, sondern auch mit vielen bekannten, namhaften Musikern zusammen gearbeitet. Am besten im Ohr dürfte den Rockfreunden dabei die Zugehörigkeit zur Band Mike And The Mechanics, die der Genesis-Bassist Mike Rutherford Mitte der 80’er gründete, sein. Paul hat mit seiner Stimme so manchen Hit dieser Formation geprägt. Und diese Stimme ist es auch, die ihn so einzigartig macht, da sie einen hohen Wiedererkennungswert hat.


In 2008 ist sein neuestes Soloalbum erschienen, das den Titel „I Know That Name“ trägt. Auf ihm findet sich neben elf Eigenkompositionen, lediglich bei zwei dieser Titel haben auch weitere Musiker an der Komposition mitgewirkt, auch die Coverversion des Songs „Ain’t No Love In The Heart Of The City“, den David Coverdale mit seiner Band Whitesnake zu einem Megaseller machte.

Und genau mit diesem Cover eröffnet Paul auch sein Album. Während David Coverdale seine Version im Hardrock-Stil angelegt hat, wählte Paul einen ganz anderen Ansatz. Paul geht bei diesem Stück recht funkig und soulig zu Werke, was dem Titel eine ganz besondere Note verleiht und ihm neues Leben einhaucht. Mit dem Einsatz der Bläser und der weiblichen Backgroundsängerinnen stellt er schon zu Beginn die Weichen für das, was auf dem Album noch folgen soll, denn dieser Stil prägt auch die restlichten Songs.

Das der zweite Song „I Don’t Want To Hear Anymore“ sehr stark an die amerikanische Band The Eagles erinnert, kommt nicht von ungefähr, hat Paul den Titel doch für ihr 2007’er Album „Long Road Out Of Eden“ komponiert. Auf seinem Soloalbum interpretiert er das Stück in seiner ganz eigenen Art und wird dabei von den Musikern der Eagles unterstützt. Während der Song bei den Eagles sehr im Westcoast-Stil vorgetragen wird und auch durch den Satzgesang lebt, klingt er bei Paul durch eine etwas trockenere Instrumentierung und seinem markanten Gesang anders.

Paul hält auf seinem Album den hohen Standard, den er zu Beginn des Albums gelegt hat komplett durch. Mal sind es sanfte, balladeske Stücke wie „It Ain’t Easy“ (hier erinnern mich beispielsweise die Bläser an den Phillysound der 70’er), dann wieder sehr rhythmische Songs wie „No Doubt About It“, die eine tolle Atmosphäre versprühen. Und den Track „I Don’t Want Your Love“ kann ich mir gut in einer verräucherten Bar vorstellen. Sehr abwechslungsreich geht Paul an die einzelnen Stücke heran. Da hört man mal Soul, dann Funk, im nächsten Moment Blues und bei „Just 4 Tonite“ lässt Paul dann noch einen Reggae-Song raus.

Die aktuelle CD von Paul Carrack macht einfach Spaß und ist geeignet um sie zum Beispiel bei einem kühlen Getränk im Sommer zu genießen. Das Teil hat Seele. Für mich eine sehr gelungene Veröffentlichung eines Ausnahmesängers.

Stephan Schelle, April 2009

   

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