Path Of Samsara - Same

Path Of Samsara - Same
Eigenvertrieb (2010)
(7 Stücke, 50:39 Minuten Spielzeit)

Path Of Samsara ist eine junge deutsche Band. Zum einen existiert das Quartett bestehend aus Bassist und Sänger Benjamin Hoelzl, Niko Biberger (Gitarren, Synthesizer und Gesang), Sebastian Heim (Gitarren und Gesang) sowie Benjamin Koehler (Schlagzeug und Perkussion) erst seit dem Sommer 2009, zum anderen sind die Musiker auch noch recht jung.


Doch diese Jugend hat auch ihren Vorteil, denn die vier vermischen recht unbekümmert Einflüsse aus den 70’er Jahren wie Progressive- und Psychedelicrock mit weiteren Stilen bis hin zu modernem Postmetal. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf einer kraftvollen Form des Psychedelicrocks.

Als Visitenkarte lieferten sie im Frühjahr 2010 ein 2 Songs umfassendes Demo ab. Dies sorgte für zahlreiche Liveauftritte im deutschsprachigen Raum und einer Menge positiver Resonanz. Resultat aus dem Zuspruch der Liveauftritte ist das selbstbetitelte Debütalbum, das Path Of Samsara Mitte Oktober 2010 herausbrachten.

Dass der Sound auf dem Album auch die nötige Transparenz und Dynamik bekam, dafür sorgte kein geringerer als Yoga Lang (RPWL) in seinen Farm Studios.

Sieben Stücke umfasst das Debütalbum, bei denen die Laufzeiten zwischen knappen 3:14 und satten 11:00 Minuten liegen. Die Jungs haben ihren eigenen Stil entwickelt, der nicht gerade leicht zu konsumieren ist. Hier geht es nicht um Strophe, Refrain, Strophe, vielmehr sind es wechselnde Rhythmusstrukturen die den Ton angeben.

Das Album beginnt mit dem zunächst atmosphärischen, siebenminütigen „A Song For The Ocean“, dem aber auch kraftvolle Riffs spendiert wurden. Der Track hat irgendwie eine hypnotische Wirkung. Etwas schräg, wie in Zeitlupentempo kommt „Pilgrim“ daher. Auch einige klassische und bluesige Einsprengsel sind in dem Stück auszumachen.

Benjamin Hoelzl ist sichtlich bemüht die englischen Texte zu präsentieren, doch das gelingt ihm nicht immer, denn wie etwa im Stück „Sun“ klingt das streckenweise recht gequält. Das Stück hat einige Momente, in denen es an Gruppen wie die Doors erinnert, zeigt aber doch eine eigene Handschrift. Am ehesten ins Ohr geht „Ambassador“, das einige schöne Melodie- bzw. Harmoniebögen zu bieten hat. Aber auch in diesem Stück gibt es so manche Wendung. Fast Krautrockartig, mit teils growligem Gesang präsentiert sich das kurze „Vortex“.

Mit „Oceans“ bieten die vier jungen Musiker dann einen Longtrack von elf Minuten Spielzeit. Sehr schöne Sounds und Soli wechseln sich mit doch recht angestrengtem Bemühen ab. Vor allem der hier wieder gequält wirkende Gesang ist aus meiner Sicht störend. Vielleicht wäre eine Instrumentalnummer besser gewesen. Insgesamt wirkt das Stück für meinen Geschmack auch zu lang. Am besten gelungen ist das abschließende „A Song For The Sun“, das sich recht melodisch und atmosphärisch zeigt. Das Highlight des Albums.

Der CD liegt ein zwölfseitiges Booklet bei, in dem man aber die Texte und weitere Infos zur Band oder den Songs verzweifelt sucht. Stattdessen sind auf elf Seiten (inkl. dem Cover) einfache Grafiken, die wie Tattoo-Vorlagen aussehen, abgebildet.

Das Debüt von Path Of Samsara ist ein ambitioniertes Werk geworden, was nicht einfach zu konsumieren ist. Hier wird dem Hörer einiges abverlangt und die Stücke müssen sich erst einmal entwickeln. Sicherlich müssen Path Of Samsara noch ihre Erfahrungen sammeln und vielleicht auch lockerer an die Sache herangehen, aber das Debüt ist allemal ein guter Einstieg in die Gefilde des Psychedelicrocks.

Stephan Schelle, Februar 2011

   

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