Outlanders -
Outlanders Outlanders nennt sich ein Musikprojekt der bekannten finnischen Sopranistin Tarja Turunen und dem EDM Pionier Torsten Stenzel. Die Beiden haben zusammen mit zahlreichen Gastmusikern das selbst betitelte Debütalbum eingespielt, das am 23.06.2023 erscheinen wird. 10 Jahre haben sie an dem Album gearbeitet. Verfeinert wurden die Stücke von bekannten Gitarristen. |
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Outlanders
ist es gelungen etwas Aufregendes und Neues zu Erschaffen: die Musik
kombiniert entspannte, aber gleichzeitig aufregende elektronische Beats
mit Tarjas emotionaler, klassisch ausgebildeter Stimme und einzigartigem
Gitarrenspiel. Diese drei Elemente stellen die Konstanten, bei
gleichberechtigter Bedeutung, in allen Songs dar. Der Sound ist
geheimnisvoll, sanft und dennoch kraftvoll, eingängig und verträumt,
modern und gleichzeitig klassisch. Die Musik beinhaltet Gegensätze, die
sich auf magische Weise anziehen. Die drei ästhetischen Säulen verbinden
sich zu einem neuen, eigenständigen Sound. Wer
den Namen Tarja Turunen liest, der denkt natürlich an die Metalsongs, die
sie auf ihren Soloalben und frühen Nightwish-Werken eingespielt hat. Auf
Outlanders geht sie zusammen mit Torsten Stenzel einen ganz anderen Weg.
Hier dominieren vor allem loungemäßige Sounds, die auch mal in Richtung
von Acts wie Enigma, Schiller oder Robert Miles weisen. Ein
Dutzend Stücke finden sich auf dem Album, das sowohl digital wie auch auf
CD und in einer limitierten DoppelLP Gatefold auf (Blue Curacao) Vinyl
erscheint. Schon
der 7:27minütige Opener „Outlanders“, bei dem Walter Giardino ein
Gitarrensolo beigesteuert hat, zeigt, in welche Richtung es auf dem Album
geht. Sehr atmosphärische elektronische Sounds breiten sich aus, auf dem
Tarja zunächst einen Text spricht und nach einer Weile mit ihrem
Arienhaften Gesang einsetzt. Besondere Klangtupfer sind hier die
mediterran gespielte Akustikgitarre sowie das E-Gitarrensolo. Das
6:04minütige „Closer To The Sky“ beginnt mit einer Pianopassage die
stark an Robert Miles „Children“ erinnert. Sobald dann aber Tarja mit
ihrem Gesang einsetzt, wandelt sich das Bild, auch wenn die Pianopassage
immer mal wieder auftaucht. Ein sehr schöner Song. Trevor Rabin verziert
den Song mit einem Gitarrensolo. Der
bekannte Gitarrist Al Di Meola bereichert dann den 5:04minütigen Song „
The
Cruellest Goodbye“. Zu diesem sanften, balladesken Song baut er seine
filigranen Gitarrenbeiträge ein. Das macht er aber ganz dezent. Mit dem
7:36minütigen „World In My Eyes“ hat das Duo dann einen Depeche
Mode-Coversong auf dem Album platziert. Nach einem sehr atmosphärischen
Beginn klingen einige Passagen leicht orchestral und elektronisch
zugleich. Der Song wurde ein wenig umarrangiert und zeigt sich ebenfalls
von einer recht loungigen Seite mit kühlem Elektrobeat. Tarja passt dabei
ihre Stimme dem Song an, was sehr gut funktioniert. Für das Gitarrensolo
ist hier Vernon Reid verantwortlich. Marillion-Gitarrist
Steve Rothery ist dann im 6:33minütigen „Mystique Voyage“ zu hören.
Der Song geht von seiner Atmosphäre in Richtung Enigma/Schiller. Über
weite Strecken ist er sehr atmosphärisch angelegt und bekommt dann mit
der sehr schönen Rothery-Melodie mehr Druck. Einen
bleibenden Eindruck hinterlässt dann Joe Satriani im 6:14minütigen
„The Sleeping Indian“. Der loungige Beginn des Stückes mündet in
einen Hip Hop-Part, der nach nicht ganz drei Minuten von Satrianis Gitarre
dominiert wird. Sein Solo ist umwerfend. Das folgende „Land of Sea and
Sun feat. Marty Friedman“ wirkt in einigen Passagen wie ein James
Bond-Titelsong. Ron
„Bumblefoot” Thal hat ebenfalls einen markanten Gitarrenpart in „We
Own This Sky“ eingebaut während Mike Oldfield in „Never Too Far“
eher zurückhaltend agiert. Das
Debütalbum von Tarja Turunen und Torsten Stenzel, die als Outlanders
firmieren und am 23.06.2023 ihr selbst betiteltes Debütalbum veröffentlichen,
haben sehr schöne loungige Stücke eingespielt, die von einigen
Gitarrengrößen mit ihren Beiträgen aufgewertet werden. Ein klasse Album
im Stile von Enigma, Schiller & Co. und der unvergleichlichen Stimme
von Tarja Turunen. Wer allerdings mehr auf den metallischen Klängen von
Turunen steht, der sollte einen Bogen um das Album machen. Stephan Schelle, Juni 2023 |
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