Novalis - Bumerang Die Mitte der 80’er Jahre waren für die deutschen Rockbands nicht einfach, war doch die Neue Deutsche Welle im vollen Gang und auch Strömungen wie New Wave und Elektropop standen ganz oben auf den Speisekarten der Musikfreunde. So ist es nicht verwunderlich, das auch Novalis, die Deutschrock-Romantiker nicht ohne Blessuren durch die 80’er schlitterten. Gründungsmitglied Heino Schünzel hatte 1981 die Band verlassen und wurde durch Heinz Fröhling am Bass ersetzt. Doch bevor Novalis mit dem Material zu „Bumerang“ ins Studio gingen, verließ auch Fröhling die Band wieder. |
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Der symphonische, romantische Deutschrock stand bei Novalis Mitte der 80’er nicht mehr auf dem Plan, vielmehr hatte sich die Band dem Zeitgeist angepasst und so klingen einige Stücke / Sounds auf dem Album auch eine Spur nach Phil Collins (man höre nur den Opener „Nimm meine Hand“) oder nach Alan Parsons Project („Über Stock und Stein“), dann wiederum hört man Hall & Oates („Horoskop“) heraus. Das mag jetzt etwas negativ klingen, aber so schlecht ist die Platte nicht, denn die Band vermochte es immer noch eingängige Melodien zu komponieren. Es hat allerdings nicht mehr viel mit den frühen Werken der Band zu tun und doch versprühen die Stücke noch eine gewisse Atmosphäre, die typisch für die Band war. „Bumerang“ ist ein Album voller Popnummern, die schnell ins Ohr gehen. Novalis hatten damit einen Schnitt in ihrer Karriere vollzogen, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. Nach diesem Album folgte dann mit dem letzten Werk „Nach uns die Flut“ im darauf folgenden Jahr der Abgesang. Auch wenn „Bumerang“ nicht zu den besseren Alben von Novalis zählt, so ist es doch lobenswert, dass dieses Album nun wieder erhältlich ist (die Scheibe ist zwar 1991 auf CD erschienen, war aber lange Zeit vergriffen). Am 28.09.2012 kommt das Album in remasterter Form bei mig heraus. Stephan Schelle, September 2012 |
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