Neronia - Nero
Eigenvertrieb (2015)
(8 Stücke, 52:59 Minuten Spielzeit)

Seit dem 2014’er Album „Limnotapes“ der Darmstädter Band Neuronia ist das Quintett zu einem Quartett geschrumpft. Der Keyboarder Mike Stone musste aus beruflichen Gründen die Band verlassen und so wandelte sich der Sound zu einem gitarrenlastigeren, härteren und mehr Metal-orientiertem Stil, ohne die bisherigen Neronia-typischen Merkmale zu vernachlässigen. Überzeugen kann man sich seit Ende 2015 davon auf dem vierten Album, das den Titel „Nero“ trägt.


Schon im Opener „Shadowland“ kommen harte Metalriffs auf und weisen auf die neue Ausrichtung der Band hin. Und auch Sänger Falk Ullmann legt seinen Gesangsstil an die Metalklänge an, denn er wirkt etwas schroffer und rauer, was aber gut zum Sound passt. Trotz der härteren Gangart bewahren Neronia aber immer ihren melodischen Ansatz und durchzieht wie gewohnt die Stücke mit einigen Soli.

Etwas proggiger wird es dann in dem zweiten Song „Cry For Love“. Hier vermischen sie einige Hardrockelemente mit proggigen Strukturen und auch Falks Gesang ist jetzt wieder mehr im Prog angesiedelt. Sehr gut gefällt auch der akustische Mittelteil, der eine sanfte Note in den Song bringt. Struktur- und Rhythmuswechsel sowie eingestreute Soli machen den fast achtminütigen Song sehr abwechslungsreich.

Mit Satzgesang starten Neronia in den Song „Cold And Strange (2015)“, der sich im Umfeld von AOR bewegt. Hard- und Melodicrock werden hier sehr schön mit einigen progressiven Passagen verbunden. Die Band wechselt immer zwischen härteren Songs wie „Endless Game“ und wunderschön proggigen Songs wie „Raindrops“ oder vermischt beide Elemente in einem Song wie beispielsweise in „The Real Thing“ oder „Blowing Away“.

Verpackt ist die CD in einem sechsseitigen Digipack. Zwar ist die Aufmachung recht dunkel und düster gehalten, die Musik ist es allerdings nicht.

Auch als Quartett machen Neronia eine gute Figur. Sie haben auf dem neuen Album „Nero“ einige etwas härtere Klänge angeschlagen ohne aber in den Metalbereich abzudriften. Für meinen Geschmack haben sie hier die richtige Mischung gefunden. Ein gelungenes Werk.

Stephan Schelle, Februar 2016

   

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