Nerissa Schwarz
– Playgrounds Lost Den Namen Nerissa Schwarz kennen die Freunde des Art- und Progressive Rock, gehört sie doch seit Jahren zur deutschen Formation Frequency Drift, bei der sie Harfe und Keyboard spielt. Im Jahr 2014 hat sie damit begonnen eigene Stücke zu schreiben, die sie für ihr erstes Soloalbum nutzen wollte. Das Ergebnis ist auf ihrem Solodebüt „Playgrounds Lost“ zu hören, das am 23.09.2016 auf den Markt gekommen ist. |
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Neun
Stücke mit Laufzeiten zwischen 1:44 und 6:31 Minuten finden sich auf dem
Album. Den Beginn macht das fast dreiminütige „Play“. In diesem
spielt Nerissa eine eindringliche und intime Melodie auf ihrer Harfe.
Diese wird an einigen Stellen von sanften Mellotronflächen unterlegt.
Hier zeigt sich schon dass die Musik auf dem Album nicht weit von
elektronischer Musik angesiedelt ist. Einige Tonfolgen erinnern in diesem
ersten Stück gar an den Ennio Morricone-Soundtrack „Spiel mir das Lied
vom Tod“. Der
Harfe entlockt Nerissa dann im nächsten Track „Dance Around Black
Hole“ gar Klänge die an ein Piano erinnern. Wie sie dann die
Xylophonartigen Klänge erstellt hat, kann ich aber nicht sagen. Aus ihrem
Instrumentarium holt sie jedenfalls alles heraus, so dass es nicht nach
lediglich Harfe und Mellotron klingt. In diesen lockeren ersten Part webt
sie dann einen sehr sphärischen und teils mysteriös wirkenden
Ambientteil ein. Das könnte auch gut der Soundtrack für einen Thriller
oder Horrorfilm sein, da die Musik hier etwas Bedrohliches hat. Das
1:44minütige „Running Out“ wirkt wie ein kurzes Zwischenspiel. Der
Track besticht durch eine sehr schöne, angenehm wirkende Harmoniefolge,
ist aber für meinen Geschmack etwas kurz geraten. Verträumt wirkt
„Fireflying“, so als würde man Schmetterlinge oder Glühwürmchen
zuschauen, wie sie ihre Kreise durch die Luft ziehen. Nerissa nutzt dafür
einen sehr symphonisch wirkenden Sound. Diese Beispiele zeigen, wie
unterschiedlich sich die Musik auf dem Album darstellt. In
den einzelnen Stücken baut Nerissa Schwarz immer mal wieder musikalische
Wendungen ein, die diese abwechslungsreich und spannend halten. Damit hat
sie einen ganz eigenen Stil kreiert, der mit kaum etwas zu vergleichen
ist. Nerissa
Schwarz, die man bisher nur als Mitglied der Artrockband Frequency Drift
kannte, hat mit „Playgrounds Lost“ ein außergewöhnliches Album
eingespielt, auf dem sie mit ihrer Harfe und dem Mellotron die
unglaublichsten Sounds zaubert. Insgesamt wirkt das Album durch die
Klangfarben und die Harmoniefolgen recht melancholisch, hat aber auch
seinen ganz besonderen Reiz. Auch Freunde der elektronischen Musik sollten
diesem Werk Gehör schenken. Stephan Schelle, September 2016 |
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