Nachtfalter – Was bleibt
Echozone / Soulfood (2019)
(10 Stücke, 42:45 Minuten Spielzeit)

Nachtfalter ist eine Gothic-Metal Band, die 2017 von Tobias Serfling (Gesang, Tasteninstrumente, Bass, Schlagzeug) und Tom Günzig (Gitarre) gegründet wurde. Die beiden hatten zuvor gut 20 Jahre in Bands unterschiedlichster Stilrichtungen gespielt. Mit „Was bleibt“ haben die beiden ihr Debütalbum eingespielt, das am 24.05.2019 auf den Markt kommt. Die zehn Stücke sind bereits in den Jahren 2017 und 2018 entstanden. Während die Musik und die Texte von Tobias Serfling stammen, erarbeitete Tom Günzig die Gitarrenparts.


Dem Pressetext ist über das Album zu entnehmen: Die Musik und der lyrische Inhalt stehen bei Nachtfalter im Mittelpunkt und bilden eine traurig, melancholische Symbiose, die sich zwar am traditionellen Gothic & Metal Stil orientiert, aber mit modernen Elementen kombiniert und somit einen eigenen Weg beschreitet. Hierbei überzeugen besonders der emotional-lyrische Aspekt, der sehr persönliche Seiten aufzeigt, der einzigartige Gesang und die spielerisch auf den Punkt gebrachte, musikalische Umsetzung, die den Hörer nach kurzer Zeit in ihren Bann zieht. So überzeugen die beiden ersten Singles „Maschinenklang“ und „Anderes Leben“, zu denen es auch offizielle Musikvideos geben wird, durch eine hypnotische Rhythmik sowie epische Dramatik, denen man sich kaum entziehen kann.

Die in einem Jewelcase verpackte CD mit ihrem achtseitigen Booklet enthält neun Songs mit Laufzeiten zwischen 2:14 und 6:36 Minuten Spielzeit sowie eine Elektro-Version des Songs „Maschinenklang“.

Den Anfang macht das 2:14minütige „Für mich“, das zunächst mit sehr symphonischen Keyboardsounds beginnt. Gesanglich bietet Tobias dann eine Performance, die sich im Umfeld von Joachim Witt (und teilweise Peter Heppner) bewegt, was sich auch in den anderen Songs widerspiegelt. Diesem symphonischen Gothic-Song wird dann ein treibendes „Anderes Leben“ angefügt. Hier ist es vor allem das Stakkato artige Schlagzeug, das den Song nach vorne treibt.

NDW-Feeling gepaart mit Gothic kommt dann im Song „Maschinenklang“ auf. In der Originalversion wirkt der Song ein wenig monoton. Im Remix des Stückes, das sich am Ende der CD befindet, wird es elektronischer, mit einer markanten Bassdrum. Der Sound ist nicht so unterkühlt wie beim Original, kann aber die monotone Stimmung nicht aufheben.

„Eine Stimme“ ist dann eine ruhige, atmosphärische, balladeske Gothic-Nummer. Im Refrain zieht der Track dann etwas an, was ihn abwechslungsreich macht. Die Synthiesounds (Electro) und das rockige Schlagwerk sowie die atmosphärischen Gitarren sind das Plus in „Vollkommenheit“, einem sehr eingängigen Song. Sakrale Momente kommen dann im instrumentalen Mittelteil auf. Das treibende „Folge mir“ gehört für mich dann aufgrund der schönen Gitarrenparts und des treibenden Rockschlagzeugs zu den Highlights des Albums. „Nacht“ ist eine Downtemponummer, die auf jedem Witt-Album seinen Platz gefunden hätte. Queen artige Sounds gepaart mit Gothic und einer etwas hölzernen Gesangsperformance bietet dann „Nur noch einmal …“.

Wen es nicht stört, dass Tobias Serfling stimmlich sehr stark auf der Joachim Witt-Schiene reitet, was auf die komplette Länge ein wenig ermüdend auf mich wirkt, der bekommt mit Nachtfalter’s „Was bleibt“ ein ansprechendes Gothic-Album.

Stephan Schelle, April 2019

   

CD-Kritiken-Menue