My Inner Burning – Eleven Scars

My Inner Burning – Eleven Scars
Steamhammer / spv (2011)
(11 Stücke, 42:55 Minuten Spielzeit)

Nach dem selbst betitelten Debütalbum erscheint am 25.03.2011 unter dem Titel „Eleven Scars“ das zweite Werk des niedersächsischen Quintetts My Inner Burning. Die Band besteht aus Becky Gaber (Gesang), Torsten Sauerbrey (Gitarren), Jörg Janssen (Gitarren & Shouts), Daniel Pietrzak (Bass) und Niklas Kahl (Schlagzeug) und ist im Metal verankert. Allerdings lassen die Fünf auch weitere Elemente wie Gothic, Rock und Pop in ihre Musik einfließen.


Da ich den Erstling der Band nicht kenne, beschränke ich mich hier auf die aktuellen Songs, ohne einen Vergleich zum Debüt zu ziehen. Allerdings ist dem Pressetext folgendes zu entnehmen:

Hört man ihren kraftstrotzenden Metal, so kann man sicher sein, dass diese Band noch so manch triumphalen Sieg davontragen wird. Der Kampfwille stimmt, zudem präsentieren My Inner Burning mit ihrem zweiten Album „Eleven Scars“ ein erstaunlich reifes Werk mit einer nochmaligen Steigerung zu ihrem ebenfalls nicht eben leichtgewichtigen 2009er Debüt. ‚Eleven Scars“ klingt grooviger und auch noch etwas düsterer als „My Inner Burning“’, erklärt Gitarrist Torsten Sauerbrey. Woran dies liegt? ‚Sicherlich an den vielen Konzerten, die wir in der Zwischenzeit gespielt haben, und am größeren Einfluss unserer Sängerin Becky, von der die oftmals ziemlich dunklen Texte stammen.’

„Masquerade“ eröffnet die CD und zeigt druckvollen Metal, bei dem vor allem Becky’s sehr angenehme Stimme ins Ohr geht. Dem stehen die doomartigen Shouts von Jörg als Kontrast gegenüber, was durch Unterlegung von harten Riffs und druckvollen Drums sehr gut zusammen passt. Auch das folgende „Analize“ ist ein druckvoller Song der aus dem Zusammenspiel von Becky’s Gesang und Jörg’s Shouts lebt, die streckenweise wie ein Zwiegespräch wirken.

„Electrified” hat trotz seiner treibenden Gitarrenriffs eine eingängige Note, die den Song radiotauglich macht. Mit elektronischen Sequenzen startet „For The Last Time” das durch die Keyboards eine Popartige Note bekommt. Die Fünf schaffen es aber, nicht ins Mittelmaß abzudriften sondern sorgen mit Metal-Elementen für einen Gegenpart, der das Stück ausgewogen hält.

Zeit zum Atmen lässt die herrliche Ballade „When I´m Gone“ in der Becky ihre zauberhafte Stimme voll ausbreiten kann. Ein Stück mit einer Stimme in die man sich verlieben kann. Sehr schön sind hier auch die Gitarrenmotive, die sanft aber rockig aus den Boxen kommen. Dass Stück gehört jetzt schon zu meine Lieblingen des Jahres. Nach dieser Atempause geht es dann aber mit „Demons” kraftvoll weiter. Die weiteren Songs haben die gleiche Qualität. Anzumerken ist noch der NDW-artige Keyboardsound der bei „Enemy Of Mine“ einen Kontrapunkt zum ansonsten straighten Metal darstellt. Recht folkig / proggig wirkt das abschließende Stück „Home-Sick” das dieses wirklich gute Album beschließt.

Neben der normalen CD-Version kann man das Album auch als Download bekommen. In der Downloadversion gibt es als Bonus noch ein weiteres Stück mit dem Titel „To The Gun“ hinzu. Egal in welcher Form man das Album nun erwirbt, es lohnt sich allemal, denn man bekommt ein druckvolles aber immer angenehm ins Ohr gehendes Metal-Album. Auch die Shouts von Jörg halten sich – für „normale Ohren“ – im angenehmen Maß und werden nicht übertrieben. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, März 2011

   

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