Mundtot - Schatten
Echozone / Soulfood (2014)
(12 Stücke, 42:14 Minuten Spielzeit)

Die Alternative-Rockband Mundtot stammt aus München und legte Ende Mai mit „Schatten“ ihr zweites Album vor. Das deutsche Quartett bestehend aus Tino Wagner (Gesang, Bass), Andreas Kramer (Gitarre, Backgroundgesang), Francesco Macri (Keyboards) und Florian Prantl (Schlagzeug) machen Alternativerock mit deutschen Texten.


Harter Rock trifft bei Mundtot auf Hip Hop-artigen Gesang. Eingängige Melodien treffen auf harte, fette Gitarrenriffs und minimalistische Rhythmen. Das ist eine äußerst gelungene Mischung, die schon beim Opener „Einsamkeit und Zweifel“ deutlich wird. Akzentuiert werden auch immer wieder einige Soli, wie im Opener die Gitarre, eingesetzt, die dem Ganzen eine besondere Note verleihen.

Im zweiten Song „Schönster Traum“ kommen Gitarrenläufe und Schlagzeugpower auf, die an Bands der Marke Rammstein erinnern. Auch Tino singt hier etwas unterkühlt, was den Song noch weiter in Richtung Rammstein führt.

Elektronischer ist „Schwarz/Weiß“, das einige Electropop-Elemente aufweist. Dieser Song stellt sich aber, sobald Tino zu singen anfängt, als Ballade dar, die eine rockig, hip-hoppige Form annimmt. Bei diesem Stück kommen mir die Fantastischen Vier in den Sinn. Das kombiniert die Band gekonnt mit atmosphärischen Gitarren. Ein sehr schöner Song.

Einige psychedelische Gitarrenformen finden sich in „Xenophobie“, das sich ansonsten von einer sanft/rockigen Seite zeigt. „Wir laufen“ lässt darüber hinaus auch Ähnlichkeiten zu Künstlern wie Joachim Witt aufkommen. „Abendlicht“ wirkt dagegen hymnisch und weist darüber hinaus einige Gothicfragmente auf.

Mit „Schatten“ hat die junge deutsche Alternative Rock-Band Mundtot ein gelungenes Zweitwerk veröffentlicht, das neben knackigen Rhythmen auch sehr eingängige Melodien aufweist.

Stephan Schelle, November 2014

   

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