Moonrise – Ten Flowers For The Shade

Moonrise – Ten Flowers For The Shade
Echozone / Bob Media (2012)
(12 Stücke, 53:59 Minuten Spielzeit)

Die aus Hamburg stammende Band Moonrise kann mittlerweile schon auf eine 20jährige Bandgeschichte zurückblicken. „Ten Flowers For The Shade“, das Anfang Oktober 2012 auf den Markt kam, stellt bereits ihre sechste Veröffentlichung dar (nach vier EP’s und einem Album). Zur Band gehören Timo Peter (Gesang), wojZen (Bass), De.Bow (Gitarre), Nik (Schlagzeug) und Taikonaut (Keyboards).


Neben zehn Stücken bietet die CD noch zwei Bonustracks, die Alternativversionen darstellen. Zum einen ist das ein Remix des Stückes „Bataillon“, das sich auch auf dem Album befindet und zum anderen die 2012’er Version des Stückes „The Curse“, das auf ihrer 2002’er EP „Cursed“ enthalten war.

Zwei in deutscher Sprache und acht englisch gesungene Stücke beinhaltet die CD. Los geht es mit dem deutschen Titel „In die Ferne“. Schnell wird klar, das die Hamburger Wave- und Indieanleihen miteinander verknüpfen. Dieser erste Track hätte auch gut von Peter Heppner gesungen werden können, passt er doch zum Beispiel gut in seine mit Wolfsheim produzierten Titel. Und diese Annahme kommt auch nicht von ungefähr, haben Moonrise auf ihrer EP „No Mean Depression“ aus dem Jahr 1997 schon mit Heppner zusammen bei dem Stück Whispering Voices“ gearbeitet.

Im zweiten Stück „Ribbons“ klingen Moonrise dann aber wesentlich britischer. Hier kommt dann Wave noch stärker zum Ausdruck. Auch wenn die Band auf dem folgenden „Rhododendron“ mit verschiedenen Sounds spielt, so bleibt der Song doch immer sehr melodisch. „Don’t Look Back“ kommt dann etwas behäbiger und ruhiger daher. Hier kommen mir entfernt auch Bands wie Ultravox in den Sinn, auch wenn ein Vergleich nur ansatzweise Sinn macht. „Kite“ lässt mich dagegen zeitweise an Talk Talk denken, obwohl Moonrise ihr ganz eigenes Ding machen. Aber auch balladeske Stücke können Moonrise spielen, was sich im Stück „Autumn Leaves“ zeigt.

Das zweite deutsche Lied trägt den Titel „Bataillon“. Mit seinem stampfenden Beat und der eingängigen Melodie ist das Stück recht Hitverdächtig und macht sich sehr gut auf der Tanzfläche. Den Solar Fake Remix von „Bataillon“, der als Bonus auf der CD enthalten ist, hat die Band in ein technoides Kleid verpackt, was teilweise in die Nähe von Depeche Mode & Co. weist.

Mit „Ten Flowers For The Shade“ haben die Hamburger Moonrise ein gelungenes Werk abgeliefert, das vor allem durch melodischen Wave brilliert.

Stephan Schelle, November 2012

   

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