Moonbound – Peak Of Eternal Light

Moonbound – Peak Of Eternal Light
Unsung Records (2011)
(12 Stücke, 46:39 Minuten Spielzeit)

Bassist und Sänger Fabio Trentini stammt aus Italien, hat aber in Göttingen schon seit mehreren Jahren seine Heimat gefunden. Bereits im Jahr 2007 startete er sein Musikprojekt Moonbound, mit  dem er im Jahr 2008 das hervorragende Debütalbum „Confession And Release“ herausbrachte. Am 01.05.2011 erscheint nun endlich das Folgealbum.


Fabio ist kein musikalischer Neuling, hat er doch als Produzent in der Vergangenheit für Bands wie Donots, Subway To Sally und Guano Apes gearbeitet und unter anderem bei den H-Blockx im Studio und auf der Bühne mitgewirkt. Sein Erfolgteam vom Debüt, das sind am Schlagzeug Pat Mastelotto (u. a. King Crimson, Mr. Mister, Tuner) und Markus Reuter (u. a. Tuner, Centrozoon) sowie weitere Gastmusiker (wie der XTC-Gitarrist Dave Gregory) sind wieder mit von der Partie. Die Stücke stammen aber alle aus der Feder von Trentini, der neben Gesang und Bass auch an Gitarren und Keyboards zu hören ist. Ein Multiinstrumentalist mit dem Talent unglaubliche Melodien zu schreiben.

Die Stücke sind bereits in der Zeit zwischen Januar 2008 und Juli 2009 entstanden. Warum Fabio so lange mit der Veröffentlichung gewartet hat, ist mir unbegreiflich, sind doch alle Stücke von außerordentlicher Qualität.

Man sollte sich nicht vom schlichten Cover beeindrucken lassen, mit „Peak Of Eternal Light“ hält man ein echtes Schwergewicht in der Hand, das nur so vor eingängigen Melodien strotzt, die sich sofort im Ohr festsetzen. Ich hab, seit das Album eingetroffen ist, schon mehrere Hördurchgänge laufen lassen müssen, da die Musik unwiderstehlich ist.

Der Pressetext umschreibt Moonbound’s Musik mit: „Die Musik von „Peak Of Eternal Light“ setzt da an, wo Peter Gabriel, Phil Collins, The Police, Mr. Mister, The Eurythmics, A-HA, Toto, Howard Jones, Roxy Music und natürlich auch die Beatles uns irgendwann mit all ihren einzigartigen Ohrwürmern zurück gelassen haben.“

Die ein Dutzend neuen Stücke, die Fabio auf dem Album platzierte, haben eine unglaubliche Leichtigkeit. Die Mischung der unterschiedlichen Stilarten lässt bei mir den Begriff Prog-Pop aufkommen, denn sowohl Progressive Rock wie auch intelligent gemachte Popmusik finden sich in den einzelnen Stücken wieder und lassen den Hörer mit einem guten Gefühl zurück. Nach dem Hören der Scheibe habe ich mich mehrfach erwischt, wie ich die Repeat-Taste gedrückt habe. Ist erst einmal der letzte Ton verklungen, will man zwangsläufig mehr von diesem Stoff.

Die CD beginnt mit dem herrlichen „Our Day Will Come“, das auch als erste Single ausgekoppelt wurde. Hier wird schon deutlich, dass Moonbound die gleiche Leichtigkeit wie Mike & The Mechanics – die mir sofort in den Sinn kommen, obwohl sie nicht wirklich vergleichbar sind – in einer Mischung mit RPWL aufweisen. Sehr schöne Gitarren-Licks und ein direkt ins Ohr gehender Refrain sind hier die wesentlichen Komponenten. Die Melodie ist unglaublich sanft, aber nicht beliebig und sie schiebt sich direkt unter die Haut. Hier passt schon alles zusammen und das führt sich auf dem kompletten Album fort. Es gibt keinen einzigen Ausfall auf diesem Silberling.

Aus der Musik kann man viele bekannte Elemente heraushören. So zum Beispiel Wave/Electropop der Marke Howard Jones in „Flash Through Your Brain“ oder symphonischen Rock der Marke Barclay James Havest in „A Reason To Hope”. Und im Titelstück wird es gar spacig mit Popeinschlag. Dann kommen aber proggige Sounds zum Vorschein, die mich stark an Bands wie IQ erinnern. Auch rockige Nummern, die beispielsweise an Künstler wie Bryan Adams erinnern, aber einen wesentlich poppigeren Sound aufweisen, sind wie in „Dreams Are Funny Sometimes“ zu finden.

Mit „Peak Of Eternal Light“ sollte Moonbound aka Fabio Trentini der Durchbruch gelingen, denn das Album hat den Groove und den Kick sowie die Intelligenz, die ein gutes Album braucht. Fast jeder Song hat Radioqualität und ist doch weit entfernt von jeglicher Banalität. Achtung, wer in dieses Album hineinhört läuft Gefahr süchtig zu werden. Ein klasse Album!!! Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, April 2011

   

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