Methuselah – Tribute To Freedom
 

Methuselah – Tribute To Freedom
No Rules Music (2008)
(11 Stücke, 43:44 Minuten Spielzeit)

Hinter dem Pseudonym Methuselah verbirgt sich der Schwede Tommy Magnusson. Über myspace auf ihn aufmerksam geworden, bekam ich die im Herbst erschienene erste SoloCD, die Tommy unter diesem Pseudonym veröffentlichte. Der Multiinstrumentalist, der auf dem Instrumentalalbum sowohl alle Instrumente spielt (Gitarren, Synthesizer und Drummachines), wie auch für Komposition und Produktion verantwortlich ist, macht bereits seit mehreren Jahren u. a. in den Bands No Rules und Cornucopia Musik. Mit den vorgenannten Formationen bewegt er sich im Heavey Metal Bereich bzw. widmet er sich unterschiedlichen Musikstilen (die keine Grenzen kennt, daher der Bandname No Rules).


Wenn man als erstes das Cover und den Titel der CD sieht, könnte man auf Lagerfeuerromantik erzeugende Gitarrenmusik mit politisch angehauchten Texten schließen. Dem ist aber nicht so, vielmehr bewegt sich Methuselah im instrumentalen Umfeld der Elektronikmusik Marke Nautilus.

Ähnlich wie beim deutschen Projekt Nautilus nutzt Tommy bei seiner Musik Synthies und Gitarren. Aus diesem Grund klingen einige Strukturen in seinen Stücken auch ähnlich denen der deutschen Gruppe. Auch leichte Anleihen bei Mike Oldfield kann man an einigen Stellen heraushören.

Elf Tracks mit recht radiotauglichen Spielzeiten zwischen 2:21 und 5:45 Minuten finden sich auf der gut dreiviertelstündigen CD. Tommy versucht dabei immer eingängige Melodien zu erzeugen, was ihm auch in der Mehrzahl der Stücke gelingt. Sehr schön ist der Opener „Life Is A Mystery“, der durch eine traumhafte Melodie und sehr harmonische Synthies, die den Untergrund für das Stück legen, überzeugen kann.

Es folgt das Titelstück, das mit seinen Synthies sehr hymnisch klingt und auf denen Tommy dann eine Akustikgitarre (hier lassen erstmals deutlich Nautilus grüßen) und im weiteren Verlauf die E-Gitarre bettet. Das Stück ist, nachdem man sich eingehört hat viel zu plötzlich beendet. „Free Fall“ ist eine sehr schöne, melancholisch, verträumte Nummer, die für meinen Geschmack leider auch etwas zu kurz geraten ist.

„Dreaming Of A Better World“ hat neben den schon erwähnten Elementen auch einen poporientierten und durch seine Streichersounds einen gewissen klassisch angehauchten Touch. Der Track geht recht gut ins Ohr. „Snowman“ bietet sehr schöne Synthiepassagen. Der Track hört sich an  der ein oder anderen Stelle wie eine Mixtur aus Jean Michel-Jarre und französischem Filmsoundtrack an, leider passt meines Erachtens die Gitarre im Mittelteil nicht ganz zum Gesamtbild. Aus diesem Stück hätte man einen richtigen Knaller machen können, wenn man sich auf die Synthies fokussiert hätte.

Bei „Eye Of The Storm“ beschränkt sich Tommy dann auf die Synthies. Zwar ist das kein Hammerstück, aber der Track verbreitet eine sehr schöne Atmosphäre und gehört zu den besseren Titeln des Albums. Auch „Celebration Of Life“ kann zufrieden stellen, da hier im Gegensatz zu einigen anderen Tracks die Gitarre nicht so verkrampft und konstruiert wirkt, sondern sehr melodisch klingt. Sehnsuchtsvoll klingt dann die CD mit dem Stück „Beyond Reality“ aus.

„Tribute To Freedom“ ist ein nettes Album, das man sich gern mal zwischendurch anhören kann, allerdings bietet es für meinen Geschmack  ein bisschen zu wenig Tiefgang und Lockerheit. Ein Probehören über die Internetseite www.myspace.com/methuselahsnowman lohnt aber in jedem Fall.

Stephan Schelle, Oktober 2008

   

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