The Merlin Bird - Reason And Rhyme

The Merlin Bird - Reason And Rhyme
Eigenvertrieb www.merlinbird.com.au
(6 Stücke, 17:31 Minuten Spielzeit)

Bereits im Jahr 2002 brachte die australische Formation The Merlin Bird die EP „Reason And Rhyme“ heraus. Auf ihr präsentieren sie einen Mix aus melodischem Prog-Rock, Folk und poppigen Elementen, die sofort ins Ohr gehen und dort zünden.

Die erste Berührung mit ihrer Musik hatte ich beim diesjährigen Night Of The Prog II-Festival auf der Loreley. Mir gefiel ihr Auftritt gut und so besorgte ich mir die mit 17:31 Minuten Laufzeit recht kurze CD nachträglich. Zwei der bereits beim Festival gespielten Stücke („Reason And Rhyme“ und „The Father Of Storms“) befinden sich auf der sechs Titel umfassenden CD.


Gleich das Titelstück, mit der die CD startet, gefällt mir ausgesprochen gut. Das hat den nötigen Rhythmus und eine eingängige Melodie, die sich in den Gehörgängen festsetzt. Beim Hören hab ich das Gefühl neben den folkloristischen Elementen auch Sounds von Gruppen wie zum Beispiel den Dire Straits, Jethro Tull aber auch Men Without Hats etc. herauszuhören. Auch die Stimme der Sängerin Beck Sian Robson, die allerdings auf der Loreley nicht dabei war (ich kann derzeit nicht sagen, ob sie noch im offiziellen Lineup dabei ist), die weiblichen Gesangspart wurden dort von Shakira Searle übernommen, gefällt mir sehr gut.

Nach dem kurzen Zwischenspiel, dem klassischen Pianosolo in „The Calm Before“ (mit 0:34 Minuten eigentlich nur eine Brücke zwischen den Stücken), geht es mit „The Father Of Storms“ wieder richtig gut weiter. Genauso wie der erste Track, geht dieser mit seiner sehr nach mittelalterlicher Folklore klingenden Melodie und dem Sound schnell ins Ohr. Das Duett zwischen Geoff Dawes und Beck Sian Robson geht dabei richtig unter die Haut.

Mit dem 2:24minütigen „Puccini Garden“ wird es wieder etwas klassisch, denn Geigenklänge bestimmen diesen Instrumentaltrack, der aber eine sehr schöne Melodie besitzt. Wer keine Allergie gegen Klassik hegt, der sollte mit diesem Stück auch zurecht kommen. Im letzten Drittel kommt dann eine Art Trommel hinzu, was den Song außergewöhnlich macht.

„Beholder’s Eye“ ist der nächste Song, der wieder von gleicher Qualität wie „Reason And Rhyme“ und „The Father Of Storms“ ist. Während Geoffs Gesang erst etwas holprig klingt, kann der Refrain aber voll überzeugen. Zum Ende hin, wenn das Gitarrensolo sich in den Vordergrund schiebt, bekommt der Titel immer mehr Kraft. Und dann kommen auch noch Dudelsack ähnliche Sounds hinzu, was meines Erachtens gut dazu passt. Das letzte Stück „Reason To Rhyme“ ist ein mit 1:26 Minuten kurzer Rausschmeißer. Er schließt musikalisch den Kreis zum ersten Track. Die Melodie vom Titelstück wird aufgenommen aber in abgewandelter Form bzw. mit anderen Sounds und etwas langsameren Tempo gespielt. Wenn man so richtig wieder in das Stück einsteigen will, ist es leider auch schon wieder zu Ende.

Diese CD hat nur ein Manko: sie ist definitiv viel zu kurz. Ich hoffe dass die Band in nicht allzu ferner Zukunft eine weitere, dieses mal länger ausfallende CD nachlegt. The Merlin Bird, den Namen sollte man sich unbedingt merken.

Stephan Schelle, Juli 2007

   

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