Matt Skiba And The Sekrets - Babylon

Matt Skiba And The Sekrets - Babylon
Superball music (2012)
(10 Stücke, 37:40 Minuten Spielzeit)

Soldat, Vagabund, Barde und Künstler – in den vergangenen 15 Jahren und mit acht Studioalben als Lead-Sänger und Songwriter von Alkaline Trio aus Chicago ist Matt Skiba all das gewesen. Und während er mit dem Herz auf der Zunge durch die Welt tourte, schrieb er einige der großartigsten Dark-Pop-Hits der vergangenen Dekade. Ob akustische Ballade oder feindselige Hymne – sowohl für Major- als auch für Indie-Labels gilt Skiba als Außenseiter-Ikone und ist nach wie vor eine außergewöhnliche Stimme jenes Sub-Genres, an dessen Entstehung er einst beteiligt war. Nun, nach so vielen Jahren in der Band, die ihn  definiert hat, ist Skiba aus dem Schatten des Trios getreten, um „Babylon“ zu erschaffen, das Debütalbum von Matt Skiba And The Sekrets.


„Babylon“, das Anfang Mai 2012 erschienen ist, wurde von Matt Skiba (Gitarre, Gesang) zusammen mit Hunter Burgan (Bass) und Jarrod Alexander (Schlagzeug) eingespielt. Stilistisch bewegt sich Skiba mit seiner Musik in einer Art 80er-Jahre-Post-Punk-New-Wave-Synth-Rock-Pop, der einfach nur mitreißend ist. Schon der Opener „Voices“ geht gut ab und verbreitet gute Laune, da sich die Melodie schnell im Ohr festbeißt.

Straighter Rock wird in „All Fall Down“ geboten. Auch dieser Song besticht durch eine eingängige Melodie und fette Gitarrenlicks. Sehr angenehm ist Matt’s Gesangsstimme, die sich dem Ohr einschmeichelt. In „Luciferian Blues“ wird es zunächst ein bisschen heftiger, aber nach einigen Momenten kommt dann dieser Rockpop der eingängigen Art wieder zum Vorschein. Und dieser Trend zieht sich auch durch die restlichen Stücke des Albums. Damit ist Matt Skiba And The Sekrets eine Platte für den Sommer gelungen, die schnell ins Ohr geht. Einzig die Spielzeit ist mit gerade mal 37 Minuten Länge ein wenig kurz ausgefallen.

Man sollte sich also von dem etwas merkwürdigen Cover mit der unbekleideten Frau, die einen Tierschädel trägt und das auf Indierock oder Gothicrock deutet nicht irritieren lassen, denn die Musik ist wirklich sehr eingängig und stellt eine Mischung der verschiedenen Genres bzw. Zutaten dar, die in dieser Form sehr bekömmlich ist. Ein Album, das Spaß macht.

Stephan Schelle, August 2012

   

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