Markus Reuter
Oculus - Nothing Is Sacred Auch das dritte im September 2020 veröffentlichte Album von Markus Reuter, dieses Mal als Markus Reuter Oculus erscheint bei MoonJune Records in einem sechsseitigen Papersleeve. Auf „Nothing Is Sacred“ geht Markus Reuter mit einer Band, bestehend aus Mark Wingfield (Gitarre), David Cross (Violine, Fender Rhodes Piano), Fabio Trentini (Bundloser Bass), Asaf Sirkis (Schlagzeug) und Robert Rich (Soundscapes), ans Werk. |
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Gestartet
wird mit dem 12:32minütigen Titelstück. Schon in den ersten Momenten ist
deutlich zu erkennen, dass hier eine Band am Werk ist. Die Klanggemälde,
die recht jazzig wirken, kommen sehr homogen aus den Boxen. Das hat zwar
auch viel mit Avantgarde zu tun, ist aber gut hörbar und wirkt
harmonisch. Während das Schlagzeug den Track vorantreibt oder auch mal im
Hintergrund agiert, sorgen ein markanter Basslauf und elektronische Sounds
für Stimmungen die dann mit Violinen- und Gitarrenmotiven bestückt
werden. Die Band spielt hier auch mit der wechselnden Dynamik. Der
zweite Track, „The Occult“ bringt es dann auf 12:54 Minuten Spielzeit.
Hier sorgen zunächst elektronische Sounds und ein tackerndes Schlagwerk
sowie sägende Gitarrenlicks für Atmosphäre. Fabio Trentini setzt
dahinein einige akzentuierte Basstupfer. Zum Ende hin steigern sich die
Protagonisten in einen ekstatischen Part, der auch an Dynamik gewinnt. Sanfte
elektronische Sounds mit akzentuiert gesetzten Klangtupfern, bei denen die
einzelnen Musiker sich sporadisch einbringen, bestimmt den 12:52minütigen
Track „Bubble Bubble Bubble Bath“, der über die volle Länge durch
den Raum zu schweben scheint. Mit dem 10:46minütigen „Solve et
Coagula“ und dem 12:07 minütigen „Bubble Bubble Bubble Song“ folgen
zwei weitere recht jazzige, avantgardistische Tracks. „Nothing
Is Sacred“ von Markus Reuter Oculus, bei dem sich der deutsche
Touchgitarrist mit einigen namhaften Musikern zusammengeschlossen hat,
bietet recht jazzig angehauchte Avantgarde-Musik mit zum Teil recht
experimentellem Charakter. Das Ergebnis lässt sich allerdings erstaunlich
gut anhören, da immer wieder harmonische Elemente in die Soundskulpturen
eingewoben wurden. Allerdings sollte man vor dem Kauf auch in dieses Album
zunächst hineinhören. Stephan Schelle, September 2020 |
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