Mark Kelly’s
Marathon - Marathon Der Name Mark Kelly sollte jedem Rockfan geläufig sein, ist er doch seit mehr als 30 Jahren Keyboarder der Progressive-Rockband Marillion. Mark hat ein neues, sein erstes Solo-Projekt aus der Taufe gehoben, dem er den Namen Mark Kelly’s Marathon gegeben hat. Das Ergebnis erscheint am 27.11.2020 als limitiertes und nummeriertes CD+DVD Digipak (inkl. der Marathon „Real World Session”), LP Gatefold, CD Digipak und Digital. Mir lag zur Besprechung die „normale“ CD-Version vor. |
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Auch
wenn der CD-Player zehn Stücke anzeigt, so sind auf dem Album doch nur fünf
enthalten. Das liegt ganz einfach daran, dass der eröffnende Song
„Amelia“ in drei Parts und das abschließende „Twenty Fifty One“
in vier Parts unterteilt sind, die jeweils einzeln angewählt werden können,
in sich aber geschlossen sind. Die
Thematik des Albums dreht sich um folgendes Thema: „Seit jeher sehnt sich die Menschheit nach der Fähigkeit zu fliegen,
angefangen beim Erreichen von Höhen, weiter bis zum Überqueren von
Kontinenten, dann Ozeanen, der Umrundung der Welt, bis hin zum Aufbrechen
ins All und ersten Versuchen mit dem zu kommunizieren, was auch immer da
draußen ist. Doch was, wenn die Kommunikation ausfällt?” - Marathon Das
Album beginnt mit dem dreiteiligen und mehr als elfminütigen
„Amelia“, das der berühmten Flugpionierin Amelie Earhart gewidmet
ist. Der dreigeteilte Longtrack beginnt mit dem knapp eine Minute
Spielzeit dauernden Part „Shoreline“ entsprechend mit Wellenrauschen
und Vogelstimmen sowie Stimmsamples. Richtig los geht es dann im zweiten
Part „Whistling At The Sea“. Hier vermischen Kelly und seine
Mitstreiter Neoprog mit AOR in sehr gelungener Weise, denn der Song kommt
locker/leicht aus den Boxen. Durch die Gitarren kommt im dritten Part
„13 Bones“ zwischenzeitlich leichtes Genesis-Feeling auf, das aber mit
weiteren Elementen durchtränkt ist und zum Ende hin durch wunderbaren
Satzgesang und druckvollem Rhythmus an Drive gewinnt. Ein klasse
Longtrack, den Mark bereits auf der Marillion „Couch Convention“ den
Fans vorgestellt hat. Das
leicht balladeske, aber druckvolle „When I Fell“ besitzt dann doch
einige strukturelle Elemente, die an Marillion erinnern, auch wenn der
Song nicht wirklich mit seiner Stammband vergleichbar ist. Im Mittelteil
kommen gar Orgelsounds auf, die an die guten alten 70’er Jahre-Rockbands
erinnern und wechseln dann nach etwa weiteren zwei Minuten in einen
treibenden, elektronischen Part in bester Artrockmanier. „This
Time“ erinnert mich dann gar ein wenig an die 80’er Jahre und hat
neben Neo-Prog auch Klänge, die leicht beatlesk und sogar an Tears For
Fears & Co. erinnern. Das folgende „Puppets“ bietet Artrock mit
klassischen Pianomotiven und hymnischem Sound. Für diesen Song konnte
Mark dann seinen Marillion-Kollegen Steve Rothery für ein wunderbares
Gitarrensolo gewinnen. Der
zweite Longtrack „Twenty Fifty One“, der in vier Parts unterteilt ist,
beschließt dann das Album. Die Science Fiction-Thematik wurde perfekt
umgesetzt. Part 1 „Search“ beginnt sehr elektronisch (atmosphärische
Keyboards und E-Gitarre) und mit einem gesprochenen Text. Dann setzt ein
tuckernder elektronischer Beat ein und leitet den Wechsel zu einem tollen
Artrock-Stück ein. Im zweiten Part „Arrival“ gibt es Neo-Prog vom
Feinsten. Im dritten Part „Trail Of Tears“ spielt Mark dann ein an
Tony Banks gemahnendes Keyboard-Solo. Unter die Haut gehende
Gitarrenharmonien und Neo-Prog sorgen dann im letzten Part „Brief
History“, bei dem wieder Genesis-Feeling aufkommt, für einen
genussvollen Ausklang. Der
Erstling von Mark Kelly’s Marathon ist nicht etwa ein Keyboard- sondern
ein tolles Rockalbum geworden, das sich zwar musikalisch von Mark’s
Stammband entfernt, aber trotzdem diese Intensität von Marillion
aufweist. Die Songs sind von herrlichen Melodien und Soli durchzogen und
bewegen sich im weitesten Umfeld des Neo-Prog mit leichten AOR-Elementen.
Man darf darauf hoffen, das Mark dieses Projekt zukünftig weiterführt. Stephan Schelle, November 2020 |
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