Marillion – The Thieving Magpie’

Marillion – The Thieving Magpie’
EMI Records (1988 / 2009)
(22 Stücke, 112:19 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 1988 erschien als letztes Album der Fish-Ära ein Livedokument der britischen Progformation Marillion unter dem Titel „The Thieving Magpie“. Auf diesem Album befinden sich Livemitschnitte von verschiedenen Konzerten, die die Band mit ihrem charismatischen Frontmann Fish absolvierte. Auf der fast zweistündigen DoppelCD streifen die Jungs durch ihre vier Alben „Script For A Jester’s Tear“, „Fugazi“, „Misplaced Childhood“ und „Clutching At Straws“. Man bekommt als Musikfreund einen guten Einstieg in das Schaffen der Band dieser ersten Phase.


Marillion und Fish gingen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon getrennte Wege und so kann man das Album als Vermächtnis der ersten Dekade ansehen. Dass das ganze etwas zusammengestückelt ist und nicht von einem Konzert stammt, kann man daran erkennen, dass die üblichen Ansprachen von Fish ausgeblendet werden, somit eignet sich diese CD eher für Musikfreunde, die sich mit der Musik der Fish-Ära vertraut machen wollen. Für die Fans der Band hat die EMI ja erst vor kurzem die wirklich sehr empfehlenswerte Box „Early Stages“ herausgebracht.

Während Disc Nummer 1 sich mit Stücken der ersten beiden Alben sowie dem vierten Album beschäftigt, zelebrieren die fünf Briten auf CD 2 das komplette Album „Misplaced Childhood“ mit ihrem wohl erfolgreichsten Hit „Kayleigh“.

Am 10.07.2009 erscheint die remasterte Version dieser Live-CD zusammen mit den beiden CDs „Recital Of The Script“ und „Live At Loreley“ bei dem Label EMI. Klanglich hat man meiner Meinung nach nicht viel verändert, allerdings scheint die Aufnahme etwas mehr Dynamik bekommen zu haben. Das Booklet ist nahezu identisch mit der Originalausgabe (lediglich der Text auf der Rückseite fehlt und es ist kein aufklappbares Faltcover), allerdings fehlt das achtseitige Poster des Covers, das in der Ursprungsfassung zum Umfang der CD gehörte.

Fans, die das Original besitzen, benötigen diese erneute Veröffentlichung nicht unbedingt, da die klangliche Verbesserung nicht wirklich einen Quantensprung darstellt, wie es etwa die letzten Genesis-Alben taten, dafür ist es aber für all diejenigen interessant, die es bisher nicht ihr Eigen nennen. Auf jeden Fall hat EMI einen absoluten Live-Klassiker des Progrock wieder verfügbar gemacht. Wer das Album nicht hat, der sollte es sich noch zulegen.

Stephan Schelle, Juli 2009

   

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