Manning – The Root, The Leaf & The Bone

Manning – The Root, The Leaf & The Bone
Festival Music (2013)
(9 Stücke, 66:09 Minuten Spielzeit)

Die britische Band Manning ist nach ihrem Kopf, Sänger und Multiinstrumentalisten Guy Manning benannt. Nach dem 2012’er „Akoustik“-Album, bei dem die Band Stücke ihres Repertoires in akustischen Versionen präsentierte, war es wieder Zeit für ein Studioalbum. Das mittlerweile 14. Werk in 14 Jahren Bandgeschichte ist am 07.10.2013 erschienen und trägt den Titel „The Root, The Leaf & The Bone“.


Zwar weist der im symphonischen- und progressiven Rock verortete Sound der Band eine schnell erkennbare Eigenart auf, aber - vor allem auch durch den Einsatz der Flöte und den eingeflochtenen Folkelementen - schimmern bei Manning immer mal wieder stilistische Merkmale durch, die an ihre britischen Kollegen Jethro Tull erinnern. Auch Ähnlichkeiten zu Bands wie The Tangent sind nicht von der Hand zu weisen.

Ende 2012 spielte Guy Manning mit der Idee zu einer Geschichte über ein verblühtes, zurückgebliebenes Dorf, an dem der Fortschritt und die Modernisierung vorbeigegangen ist. Sieben der neun auf dem Album enthaltenen Stücke sowie der Albumtitel gehen auf diese Grundidee zurück.

Die stilistische Nähe zu den vorgenannten Bands macht sich gleich schon beim Eröffnungssong, dem Titelstück, bemerkbar. Neben Guy Manning, der zahlreiche Instrumente eingespielt hat, gehören zur Band: David Million (Gitarren, Banjo), Julie King (Gesang), Kris Hudson-Lee (Bass) und Rick Henry (Percussion). Daneben wirkten noch Gastmusiker wie John Young (Lifesigns, The John Young Band), Steve Dundon (Molly Bloom) und Marek Arnold (Toxic Smile, Seven Steps To The Green Door) mit.

„Decon(struction) Blues“ klingt sehr stark nach Jethro Tull und hat dabei noch einen britischen Poppappeal aus den 80’ern aufzuweisen (klingt an einigen Stellen wie Dexy’s Midnightrunners). Das siebenminütige „Autumn Song“ ist ein sehr schönes, melancholisches Stück, das mit einigen klanglichen Verzierungen (zum Beispiel durch Saxophon) eine besondere Note bekommt. Sehr eingängige Melodiebögen bestimmen dieses Stück, das schnell ins Ohr geht. Der Anteil der Keyboards nimmt dann im Stück „The Forge“ um einiges zu. Dabei klingt der Sound recht retrolastig, so als würde Guy eine Orgel aus den 70’er Jahren spielen. Und auch der Rest bewegt sich in diesem Stil.

Das 14. Album von Manning im 14. Jahr des Bandbestehens klingt frisch und eingängig, auch wenn einige Anleihen an die 70’er im Sound und den Melodien zu finden sind. Ein sehr schönes, unaufgeregtes Album.

Stephan Schelle, Oktober 2013

   

CD-Kritiken-Menue