Maggie Reilly – Heaven Sent

Maggie Reilly – Heaven Sent
Wild Heart Management / DA Music (2013)
(12 Stücke, 43:33 Minuten Spielzeit)

Wer den Namen Maggie Reilly hört, verbindet mit ihr sofort Stücke wie „Moonlight Shadow“, „To France“, „Family“ Man“ und „Foreign Affair“, die sie mit Mike Oldfield eingesungen hat und die teilweise zu großen Hits wurden. Vor 30 Jahren hatte Maggie ihren Durchbruch mit Mike Oldfield’s Song „Moonlight Shadow“, der sie über Nacht weltbekannt machte. Vor allem ihre helle, klare Stimme, die sich sehr eindringlich unter die Haut schob, war ihr Markenzeichen. Das sie es auch Solo kann, hat sie über die Jahre hinweg bewiesen. Und auch das neueste Album „Heaven Sent“, das im Herbst 2013 auf den Markt kam, stellt dies unter Beweis.


Auf ihrem aktuellen Soloalbum vermischt Maggie gekonnt eingängige Pop-Melodien mit Folk-, Soul-, Funk-, Jazz- und Rockelementen. Damit schielt sie natürlich auf den kommerziellen Markt, was aber auch nicht negativ zu bewerten ist, denn die Songs sind sehr schön gemacht und bieten einiges an Abwechslung.

Mit „Stars At Night“ hat Maggie gleich einen sehr relaxten Song an den Anfang gestellt, in dem die Violinensounds bzw. die Uillean Pipes für den Folkanstrich sorgen und die Melodie ein leichtes Pop/Jazz-Feeling verströmt. Das ist Wohlfühlmusik, die man gerne auflegt. Hier zeigt sich schon, dass die Stimme von Maggie nichts von ihrer Magie verloren hat. Sie kommt immer noch klar und transparent rüber und weiß vom ersten Moment an zu überzeugen.

Funk und Soul lassen im Titelstück die Erinnerungen an die Motown-Klassiker und den Phillysound aufleben. Auch werden Erinnerungen an das Disco-Zeitalter geweckt. Paul Towndrow würzt diesen Song mit einem Saxophonsolo. Etwas rockiger wird es dann im Song „Juliette“. Ein schöner Song, der mich in Teilen an einen James Bond-Titelsong erinnert.

Über weite Strecken wird das balladeske „Cold The Snow Clad Mountain“ vom Piano bestimmt, das in seinem Refrain an Kraft gewinnt. Ein wirklich sehr schöner Song, bei dem Maggie’s intensive Stimme sich unter die Haut schiebt und von einem herrlichen Gitarrensolo Hugh Burns verziert wird. Einfach traumhaft. Zart und zerbrechlich geht es dann in „Léanan Sídhe“ weiter. Gänsehaut garantiert.

Auch das balladeske „If“ betört durch die intensive Stimme Reilly’s. Elektronischer wird es dann in „Break Of Day“, bei dem Hardrockriffs und kraftvolles Schlagzeug auf elektronische Motive (ist eine Mischung aus Electropop, Wave und Prog) und orchestrale Passagen treffen. Diese Beispiele zeigen wie abwechslungsreich Maggie auf ihrem neuen Album ans Werk geht. Im März 2014 wird sie live in Deutschland zu sehen sein und beweisen, dass die Songs auch auf der Bühne funktionieren. Natürlich wird sie dann auch ihre Klassiker wie „Moonlight Shadow“ mit im Gepäck haben.

Mit „Heaven Sent“ ist der britischen Sängerin Maggie Reilly ein tolles Popalbum gelungen, bei dem sie verschiedene musikalische Stilrichtungen wie Folk, Soul, Funk, Rock und sogar Jazz zu einer stimmigen Gesamtheit verbindet.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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