Lights Of Human – Light Of Human
Sireena Records / Broken Silence (2022)
(12 Stücke, 47:56 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2017 präsentierte Sireena ein neues Bandprojekt mit dem Namen Human. Unter diesem Namen agierten Gitarrist und Sänger Andreas „Bubi“ Hönig (Extrabreit, Green, Symphonic Floyd) und sein Sohn, Gitarrist und Produzent Jan Clitko Hönig. Clitko hat in der Vergangenheit bereits Beats für namhafte Rapper wie Brenna, Fard und Too Strong produziert. Bei letztgenannten stand er auch als Gitarrist mit auf der Bühne. Bubi und Clitko haben die Konzertfreie Zeit während der Corona-Epidemie genutzt und in den letzten beiden Jahren an ihrer gemeinsamen Musik gefeilt.


Aus Human wurde nun Lights Of Human, die ihr gemeinsames zweites Album „Lights Of Human“ nennen. Warum es die Namensänderung gegeben hat, ist mir allerdings nicht bekannt. Das Album erscheint am 06.05.2022 ebenfalls bei Sireena Records. Ein Dutzend Stücke mit Laufzeiten von 3:18 bis 5:06 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Silberling.

Bubi und Clitko sind auf ihrem neuen Album aber ihrem Sound treu geblieben, es gibt keine vorgeschriebenen Songstrukturen, sie werden vielmehr frei und experimentell aufgebaut. Wer jetzt aber kopflastige, experimentelle Musik dahinter vermutet, liegt falsch. Wie schon auf dem „Human“-Album, so zeigt sich auch „Lights Of Human“ von einer großen Stilvielfalt.

Los geht es mit dem 3:40minütigen Titelstück, das zu Beginn einen herrlichen Gitarrenriff aufweist, der an einen sanften Extrabreitsong denken lässt. Doch schon nach wenigen Momenten konterkarieren elektronische Sounds dieses Bild. Das klingt modern zwischen Pop und Rock und ist ziemlich cool gemacht.

Flirrende Gitarren eröffnen dann das nächste Stück „Kids Of Now“. Darauf folgt ein recht rockiger Beat/Rhythmus. Clitko singt den Song während Luke, Annalena und Lion Hönig den Refrain ein wenig designiert singen. In der Tat sieht sowohl die ökologische wie auch die politisch Zukunft für unsere Kinder und Enkel nicht unbedingt rosig aus. Und das strahlt für mich der Gesang der Kinder auch aus.

Elektronischer wird es dann im Stück „Nature’s Call“. Der Song strahlt darüber hinaus aber auch so ein Alternative-Feeling aus, das eine stoisch/hypnotische Ausstrahlung besitzt. Einen leichten proggigen Wave-Einschlag besitzt dann das vierminütige „Cruisin“.

Mit einer rockigen E-Gitarre, die über weite Strecken das Bild bestimmt, zeigt sich dann das wunderbare „Signs“. „Home“ erinnert dann von seiner Gitarren- und Melodieführung (mit leichtem Countrytouch) sowie dem Gesang an Stücke von The Electric Family. „Hopeless/Hopefully“ ist ein Schwergewicht, da hier die Gitarren Tonnenschwer zu wiegen scheinen. Eine kraftvolle Rocknummer, die im weiteren Verlauf durch elektronische Sounds erweitert wird. Wieder etwas funky und poplastig wird es dann im melodischen Instrumental „Hope“. Der Song „Sunrise“ zeigt sich wiederum von einer eher verträumten Seite. Und mit dem Schwergewicht „No One“ endet dann das Album.

Aus Human wird im Jahr 2022 Lights Of Human. Die Protagonisten Andreas „Bubi“ Hönig und sein Sohn Jan Clitko Hönig haben zwar den Namen geändert, aber sie bieten erneut eine sehr abwechslungsreiche und hochgradig spannende Musik auf ihrem selbst betitelten Album. Wie schon der Vorgänger, so braucht auch „Lights Of Human“ etwas Zeit um zu reifen, dann aber zündet es.

Stephan Schelle, April 2022

   

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