Light Damage - Numbers
Progressive Promotion Records (2018)
(6 Stücke, 48:32 Minuten Spielzeit)

Nachdem die aus Luxemburg stammende Band Light Damage im Jahr 2014 ihr selbst betiteltes Debütalbum mit Musik, die sich im Umfeld von Bands wie Arena, Galahad oder Pendragon bewegte, herausbrachte, erschien am 15.09.2018 der Nachfolger unter dem Titel „Numbers“.


Gegenüber dem Debütalbum hat es auf der Position des Schlagzeugers eine Umbesetzung gegeben, ansonsten ist die Band konstant geblieben. Das aktuelle LineUp besteht aus Nicholas-John Dewez (Gesang, Gitarre, Theremin), Frédérik Hardy (Bass, Bass-Pedal, Backgroundgesang), Stephane Lecocq (Gitarren), Sébastien Pérignon (Keyboards) und dem Neuzugang am Schlagzeug Christophe Szczyrk. Darüber hinaus haben noch sieben weitere Gastmusiker an dem Album mitgewirkt (unter anderem an Cello, Violine und Flöte).

Wie schon auf ihrem Debüt verortet sich die Musik von Light Damage im Genre des Neo-Prog. Sechs Stücke finden sich auf der CD, von denen drei Stücke etwas mehr als drei Minuten Spielzeit aufweisen, zwei mehr als neun Minuten lang sind und ein Longtrack mit 19:45 Minuten zu Buche schlägt.

Dass sich die Hinzunahme von Gastsängerinnen gelohnt hat, das zeigt sich schon in dem sehr druckvollen Opener „Number 261“. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt wird deutlich, das Light Damage teilweise eine etwas härtere Gangart als auf ihrem Debüt anschlagen, was ihnen aber gut zu Gesicht steht.

Sehr Keyboardlastig und mit einem hohen Neo-Prog-Anteil zeigt sich dann das Instrumental „Bloomed“, das herrliche Gitarrenmotive aufweist und mit Progmetalartigen Rhythmen untermauert wird.

Nach diesen beiden kurzen Stücken haben Light Damage ihren Longtrack „From Minor To Sailor“ platziert, der mit wunderbaren Flöteneinlagen von Astrid Gallez glänzt, die dem Stück an einigen Stellen ein Camel artiges Flair verleiht. In diesem Stück wechseln sich sanfte (im Neo-Prog verortete) mit härteren Klängen ab. Gelungen sind die eingestreuten Rhythmusmuster von Christophe Szczyrk sowie die Gesangseinlagen von Gastsängerin Marilyn Placek. Darüber hinaus besticht der Longtrack durch herrliche Soli.

Recht spacig und durch seine gesprochenen Texte wirkt „Phantom Twin“ wie eine Science Fiction Oper. Darüber haben die Luxemburger zahlreiche Ideen in diesem Song untergebracht und an Tony Banks erinnernde Keyboardpassagen eingebaut. Eine Spieluhr und Geräusche wie von einer Menschenansammlung bietet dann der Rausschmeisser „Untitled“. Hier sorgen dann auch das Cello und der gesprochene Text für eine eigentümliche, melancholische Stimmung.

„Numbers“, der luxemburgischen Band Light Damage ist ein Album, das mit vielen Ideen neben dem Neo-prog weitere Elemente zu bieten hat. Eine Spur Prog-Metal haben sie ebenfalls in ihre Stücke eingebunden, ohne den Härtegrad aber zu übertreiben. Wie schon bei meiner Rezension ihres Debütalbums bemerkt, sollte man diese Band im Auge behalten.

Stephan Schelle, Oktober 2018

   

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