Light Damage – Light Damage
SACEM / Progressive Promotion Records (2014)

(6 Stücke, 42:40 Minuten Spielzeit)

Mit dem gleichnamig betitelten Album bringt die Band Light Damage ihr Debütalbum im Oktober 2014 auf den Markt. Die Band aus Luxemburg hat ihren Ursprung im Jahr 2005, als sich Sébastien Pérignon und Stephane Lecocq, die sich von einem jährlichen Festival im belgischen Verviers (Spirit of ‘66) her kannten, entschlossen, eine Band zu gründen. Bis zu ihrem Debütalbum hat es dann aber neun Jahre gedauert, da sie zu Beginn zunächst neben einigen eigenen Stücken vor allem Coverversionen bekannter Prog-Größen spielten.


Nach einigen Umbesetzungen besteht die Band aktuell aus Frédérik Hardy (Bass, Bass-Pedal, Backgroundgesang), Nicholas-John (Gesang, Gitarre, E-Bow), Sébastien Pérignon (Keyboards, Perkussion, Tubular Bells), Stephane Lecocq (Gitarren) und Thibaut Grappin (Schlagzeug, Perkussion). Die Wurzeln der Musiker liegen bei Gruppen wie Genesis und Pink Floyd, aber auch im Neo-Prog.

Das Album handelt von einer Person, die jemanden verloren hat. Wer das ist, das lassen die einzelnen Stücke aber offen. Der neunminütige Opener „Eden“ klingt zu Beginn wie eine Mischung aus Pink Floyd und Mike Oldfield. Sobald dann aber der Gesang einsetzt, kommen als weitere Elemente Neo-Prog der britischen Variante hinzu, die an Acts wie Galahad erinnern. Dieser Opener handelt aber nicht etwa vom Paradies, wie man meinen könnte, denn es ist der Beginn des Verlustes einer geliebten Person, die hier thematisch umgesetzt wird. Der Hauptakteur ist unterwegs durch die Stadt auf dem Weg nach Haus. Und so bedeute „Eden“ eigentlich „Every Day & Every Night“.

Da es sich um ein Konzeptwerk handelt, gehen einige Stücke nahtlos ineinander über. Das folgende „Empty“ beginnt mit einer Gitarrenpassage, die an Arena erinnert, aber Nicholas-John’s Gesang lässt wieder Galahad-Feeling aufkommen. „Empty“ ist eine sehr schöne Nummer, die die Leere des Protagonisten widerspiegelt,der seinen Kummer ertränken will.

Recht abwechslungsreich zeigt sich auch „The Supper Of Cyprianus“, das den Spirit von 70’er Jahre Prog und Neo-Prog der Marke Arena bzw. Pendragon atmet. Teile des Stückes wirken allerdings ein wenig angestrengt, was an einem veränderten Gesangsstil liegt. Das folgende „Heaven“ ist wieder ein Wortspiel (Abkürzung für „Highest Expectations Always Vanish Every Night“), denn es spiegelt eine falsche, von Medikamenten und Drogen beeinflusste Gedankenwelt wider. Hier kommen die Stärken von Light Damage wieder besser zur Geltung. Vor allem das instrumentale Intro des mehr als achtminütigen Stückes überzeugt.

Nach dem kurzen instrumentalen „F.H.B. (For Helpful Buddies)“, das zart atmosphärisch und melodisch daher kommt, endet die CD dann mit dem abschließenden „Touched“. In diesem abschließenden Stück ziehen die Luxemburger noch mal alle Register. Ein gelungener Abschluss (der wieder an Bands wie Galahad erinnert) eines wirklich guten Debütwerkes.

Zwar erfinden die aus Luxemburg stammenden Light Damage den Prog bzw. Neo-Prog nicht neu, liefern aber mit ihrem Debütalbum ein beachtliches Werk ab, das Freunden der Musik von Arena, Galahad oder Pendragon gefallen wird. Diese Band sollte man im Auge bzw. Ohr behalten.

Stephan Schelle, Dezember 2014

   

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