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Led Zeppelin
– Presence / In Through The Out Door / CODA
Mit der
Veröffentlichung der remasterten letzten drei Studioalben geht die
Re-Issue-Reihe von Led Zeppelin-Werken am 31.07.2015 in ihre Endphase. Wie
schon bei den anderen Wiederveröffentlichungen hatte kein geringerer als
Jimmy Page die Fäden beim Remastern in der Hand. Auch kommen die Alben wie
gewohnt in unterschiedlichen Editionen auf den Markt (diverse CD-, Vinyl-
und digitale Formate sowie ein Limited Super Deluxe Box Set). Mir lagen zur
Besprechung die Deluxe Editionen vor. Die
Deluxe Editionen dieser Alben sind mit dem jeweiligen Originalcover
ausgestattet und enthalten jeweils eine weitere Bonus-CD („CODA“ sogar
zwei Bonus-CDs) mit bisher unveröffentlichtem Material. Nun
gehören die letzten Studioalben der Rocklegende Led Zeppelin sicherlich
nicht zu ihrem Tafelsilber, jedoch finden sich auch auf diesen Alben einige
schöne und wichtige Songs. Nach
dem grandiosen Meisterwerk „Physical Grafitti“ aus dem Jahr 1975 hatte
es auch eine Supergroup wie Led Zeppelin nicht leicht, den Standard des
Meilensteins hoch zu halten. Das 1976 erschienene Album „Presence“ war
dann auch nicht gleichwertig, konnte aber unter anderem durch Songs wie das
zehnminütige „Achilles Last Stand“ oder „Nobody’s Fault But Mine“
überzeugen. Der Zeppelin bediente sich bei bekannten eigenen Trademarks,
die aber immer noch eine hohe Qualität besaßen. „Presence“ konnte in
den USA und in Großbritannien immerhin jeweils den ersten Platz in den
Albumcharts entern.
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Drei
Jahre später, im Jahr 1979, veröffentlichten Led Zeppelin „In Through
The Out Door“, das Ende Juli 2015 als DoppelCD in der Deluxe Edition
erscheint. Die CDs sind in zwei Papphüllen mit dem Originalcover
verpackt, die in einem braunen Pack-Papier mit Stempelaufdruck
eingewickelt sind. Außerdem befindet sich in dem Paket noch ein
16seitiges Booklet. Aufgrund
persönlicher Probleme gestalteten sich die Aufnahmen zu dem 79’er Werk
schwierig. Auffällig an dem Album ist auch, das den Keyboards ein größerer
Stellenwert eingeräumt wurde, was daran lag, das John Paul Jones aus
vorgenanntem Grund das Heft in die Hand nehmen musste. Leider
war es auch das letzte Led Zeppelin-Album, das vor dem Tod des Drummers
John Bonham – im darauf folgenden Jahr – aufgenommen wurde. Unter den
sieben Albumsongs befinden sich auch „Fool In The Rain“ und „All My
Love“, beide auch heute noch Klassiker in jedem Rock-Radio.
Herausragend ist allerdings der fast siebenminütige Opener „In The
Beginning“, bei dem die Band noch einmal alles in die Wagschale wirft.
Auch wenn „Fool In The Rain“ etwas kommerziell daherkommt, so besitzt
das Stück doch eine gewisse Faszination, die nur von dem Zeppelin
ausgehen kann. Der Rest sind allerdings recht beliebige Nummern wie zum
Beispiel das Ragtime beeinflusste „Hot Dog“. Die
Companion-Disc enthält einen unveröffentlichten Rohmix von jedem Song
des Original-Albums, inklusive früher Versionen mit Arbeitstiteln wie
„The Hook“ („All My Love“), „The Epic“ („Carouselambra“)
oder „Blot“ („I’m Gonna Crawl“). Den Abschluss der Reihe bildet dann „CODA“. Das im Jahr 1982 erschienene Album ist eigentlich kein wirklich neues Studioalbum, denn es wurden acht bis dahin unveröffentlichte Songs von Aufnahmen, die zwischen 1970 und 1978 entstanden sind, für das Werk genutzt. Mit dem Stück „Bonzo's Montreux“ gedachten sie dann mit einem Schlagzeugsolo auch noch ihrem verstorbenen Freund John Bonham. Das Album richtet sich aber mehr an Komplettisten und Sammler. „Coda“
erscheint als einzige der Led Zeppelin Deluxe Editionen in Begleitung von
zwei Companion-Discs mit insgesamt 15 Songs, allesamt zwischen 1968 und
1974 aufgezeichnet. Der älteste Song in dieser Sammlung ist womöglich
auch der bemerkenswerteste. Der fieberhafte Blues-Jam „Sugar Mama“
wurde 1968 in den Olympic Studios, im Rahmen der Sessions zum
gleichnamigen Debütalbum der Band aufgezeichnet. Der Song war zwar
fertig, wurde bis dato jedoch nie offiziell veröffentlicht. Das aus der
selben Session stammende „Baby Come On Home“ ist auch im Set
enthalten. Außerdem noch auf den Discs zu finden ist der bisher unveröffentlichte
Track „St. Tristan’s Sword“, ein ausgelassenes Instrumental
aufgenommen 1970 während der „Led Zeppelin III“-Sessions. Im
Jahre 1972 brachen Robert Plant und Jimmy Page zu einer sagenumwobenen
Reise nach Indien auf, um dort gemeinsam mit dem Bombay Orchestra
aufzutreten. Jetzt werden erstmalig Aufnahmen dieser Session veröffentlicht,
darunter auch dynamische Versionen von „Friends“ und „Four Hands“
(der Track „Four Sticks“ aus „Led Zeppelin IV“). Zu den vielen
weiteren Highlights zählen auch einen frühe Version von „When The
Levee Breaks“ aus dem Jahr 1970 mit dem Titel „If It Keeps On
Raining“, Rohmixe von „The Wanton Song“ und „In The Light“ aus
den „Physical Graffiti“-Sessions in Headley Grange – Letzterer eine
andere Alternativ-Version als die auf der „Physical Graffiti“ Deluxe
Edition enthaltene – und schließlich noch ein Instrumental-Mix von
„Poor Tom“, ebenfalls von 1970. Mit
ihren neun Studioalben haben sich Led Zeppelin einen vorderen Rang im
Rockolymp erspielt. Ende Juli 2015 geht die Aufarbeitung dieser zum Teil
grandiosen Werke zu Ende. Insgesamt eine sehr gute Edition, die (vor allem
auf die ersten sechs Alben bezogen) in keiner Sammlung fehlen sollte. Aber
auch die letzten drei Werke bieten noch genügend hochklassiges Material,
vor allem auf „Presence“ sowie die Bonusstücke von „CODA“. Stephan Schelle, Juni 2015 |
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