Larsen & The Coloured Dreams - Bucket List
Apollon Records (2021)
(10 Stücke, 45:10 Minuten Spielzeit)

Fünfzig Jahre nach seiner ersten Komposition „Coloured Dreams“ kehrt Kjell B. Larsen mit dem neuen Album „Bucket List“ zurück, unter dem Namen Larsen and the Coloured Dreams. „Coloured Dreams“ (von „New Born Day“, 1974) war der erste Song den Ruphus, gegründet von Kjell Larsen und Asle Nilsen aufnahmen. Rückblickend ist dies der Song, an den sich die meisten Leute aus der Blütezeit von Ruphus erinnern und der als Inspiration für den Namen von Kjells neuem Ensemble dient.


Kjell B. Larsen (Gitarre/Gesang) war Mitglied von Ruphus in den 70er Jahren. Er war einer der Hauptkomponisten der Band und ist auf allen ihren Alben zu hören. Larsen trat mit ihnen ‘74 beim Ragnarock in Holmekollen und ‘78 auf der Hauptbühne des Roskilde Festivals auf. Von 1976 bis 1980 lebte er in Deutschland und tourte ununterbrochen mit Ruphus, wobei er vor einem ausverkauften Publikum auftrat.

In den 80er Jahren veröffentlichte er sein erstes Soloalbum mit dem Titel „Larsen“ und tourte weiter durch den Kontinent. Er arbeitete auch mit Jon Ebersen zusammen („Work Funny Hours“) und ist immer noch Mitglied der Soulband Chipahua Soul Survivors.

Außerdem gründete er Ende der 90er Jahre die Pigalle Bluesband, die später in Pigalle Kvartetten (Pigalle Quartett) umgewandelt wurde. Und 2004 war er Projektleiter bei „Vi tar’n helt ut“ vom Oslo Rhythm’n Blues Ensemble. Dann gründete er 2009 Bargoo und veröffentlichte ein gleichnamiges Album mit Sveinung Hovensjø und Bjørn Jenssen. Seit 2014 spielt Kjell bei The Greens zusammen mit Freddy Dahl, Øivind Vilbo und Tore Wildhauer. Außerdem spielt er Gitarre bei Dylan Bonanza mit Arild Rønsen.

Das Album bietet zehn Songs mit Laufzeiten die Spielzeiten von 3:49 bis 5:34 Minuten aufweisen. Das der Kopf der Band, Kjell B. Larsen, vor allem dem Blues, Bluesrock und Soul zugeneigt ist, das zeigt ich auf dem Album und auch gleich im Opener, dem 4:35minütigen „Soulmate“. Hier treffen Blues und Soul auf ansprechende Weise aufeinander. Mit funkigen Gitarren ist dann das 4:11minütige „Foodlover“ gewürzt. Etwas ungewöhnlich ist dabei der Gesangsstil von Kjell B. Larsen (erinnert so ein bisschen an Steely Dan). Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, macht das richtig Spaß.

Getragener, balladesker und leicht romantisch zeigt sich dann das 4:59minütige „Tokyo Rose“, bei dem Dionisia Fjelldalen den Gesang übernimmt. Leichten AOR-Einschlag besitzt dann das 4:48minütige „Keep Moving On“. Eine Spur Fleetwood Mac kommt im 4:13minütigen Song „The Fiddler“ auf. Slowblues liefert dann „No Trouble, No Pain“ in dem Kjell B. Larsen und Dionisia Fjelldalen ein Duett singen.

Sehr eingängig zeigt sich das sehr amerikanisch klingende „Broome Street In May“ (mit leichten Country-Einschlag), während das 4:17minütige „Mr. Fantastico“ mit einem rockigen Reggaerhythmus aufwartet. Das 4:21minütige, rockige „Moody Rudy“ und der 5:34minütige „Pandemonium Blues“ (aktuell gehören Corona-Songs anscheinende unweigerlich dazu) beenden dann das Album.

„Bucket List“ von der Band Larsen And The Coloured Dreams zeigt sich von einer sehr abwechslungsreichen und melodischen Seite, bei dem Blues, Bluesrock, AOR, Soul, Funk und Reggae miteinander verbunden werden.

Stephan Schelle, Januar 2022

   

CD-Kritiken-Menue