LaminiusX – One Man Show
Timezone / Rough Trade (2008)
(14 Stücke, 40:49 Minuten Spielzeit)

LaminiusX nennt sich ein Trio das quasi eine deutsch/französische Freundschaft darstellt, kommen doch zwei Musiker aus deutschen Landen und einer aus Frankreich. Dazu kommt, dass die Jungs nicht nur in deutsch, sondern auch in englisch und französisch singen. Dabei wechseln die drei auch schon mal die Sprache während eines Songs. Nesco (Schlagzeug) und Timmi (Gitarre) gehen bei den Stücken wechselseitig gesanglich zu Werke, während sich Stephan auf sein Bassspiel konzentriert.

„One Man Show“ ist das Debüt des Trios. Stilistisch bewegen sich die drei Musiker im Umfeld von Bands wie Die Ärzte, Cinema Bizarre, Down Below oder System Of A Down. Schon nach dem „Intro“, das wie von einer Spieluhr klingt, zeigt der eigentliche Opener „Leere Welt“ eine sehr große Nähe zu den Ärzten. Der Gesang klingt hier doch recht stark nach Farin Urlaub.

Ein Beispiel für den wechselnden sprachlichen Gesang ist „Shadow Et Conscience“. „Nichts ist wichtig“ ist eine temporeiche Nummer, die zunächst mit harten Riffs beginnt. „Swear To Bible“ kann durch eine eingehende Melodie und schönen Gitarrenpassagen überzeugen, allerdings sind die Gitarren im Refrain zu dominant und heftig abgemischt, so dass sie den Song für meinen Geschmack kaputt machen. Auch „Zuvielisation“ ist für meinen Geschmack überproduziert, da die Gitarren doch auf mich sehr nervig wirken.

„Somebody’s Lying“ ist ein Rocker mit eingestreuten heftigen Metalriffs während „Tonight“ ein Song ist, der wieder recht gut ins Ohr geht. Die weiteren Stücke sind im ähnlichen Stil gehalten. Wie schon oben erwähnt ist mir die Metalgitarre an einigen Stellen etwas zu dominant in den Vordergrund gemischt.

Wenn man LaminiusX eines vorwerfen kann, dann das sie noch keinen eigenen Stil aufzuweisen haben, sondern sich bei anderen Bands recht offenherzig bedienen. Auf der anderen Seite machen sie das recht gekonnt. Wer durchaus mit einer gelungenen Kopie von Bands wie den Ärzten, Down Below oder Cinnema Bizarre, kombiniert mit härteren Metalriffs leben kann, der bekommt - mit einigen Abstrichen - ein eingängiges und solides Album zu Gehör. Hörbeispiele gibt es auf www.myspace.com/laminiusx.

Stephan Schelle, März 2009