Kornmo - Fimbulvinter
Apollon Records (2021)

(5 Stücke, 71:31 Minuten Spielzeit)

„Fimbulvinter“ ist Kornmo’s drittes Konzeptalbum und das erste, das bei Apollon Records erscheint. Das Album hat einen dunkleren Unterton als die vorherigen Veröffentlichungen „Svartisen“ (2017) und „Vandring“ (2019). Wie seine beiden Vorgänger ist auch „Fimbulvinter“ von der Natur und der Naturwissenschaft inspiriert, insbesondere von den Naturkräften, die das Land während der Eiszeiten geformt haben. Die Musik kann als Bindeglied zwischen den verschiedenen Lebensbereichen und dem Land fungieren, in dem wir leben.


Fimbulvinter bzw. Fimbulwinter kommt aus dem altnordischen und bedeutet so viel wie „riesiger Winter“. In der nordischen Mythologie ist er einer von vier Katastrophen, die den Weltuntergang (auch Ragnarök genannt) einleiten sollte.

Kornmo ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Odd-Roar Bakken und Nils Larsen. Nils hatte den Kopf voller Ideen, Themen und Melodielinien und einen zuverlässigen Fender Jazz Bass. Odd-Roar hatte ein Zimmer mit einem Heimstudio, ein Anzahl von Gitarren und Tasteninstrumenten, sogar einen Moog auf einer Korg-Orgel und einen unaufhaltsamen Drang zu spielen. Anton Larsen, der in früheren Projekten mit Odd-Roar und Nils Schlagzeug gespielt hatte, stieß zu Kornmo und vervollständigte die Crew. Anton verfügte über das technische und digitale Know-how, um ein Heimstudio zu betreiben, und war für die Produktion und den Mix zuständig.

Kornmo spielen instrumentalen progressiven/symphonischen Rock mit Wurzeln in den frühen 70ern.

Fünf Instrumentalstücke mit Laufzeiten von 7:18 bis 26:31 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album, das mit dem 8:13minütigen Titelstück beginnt. Zu Beginn ist eine Akustikgitarre zu hören, die eine einfache Melodiefolge spielt, was einen leichten Anklang an den 70’er Jahre-Prog bedeutet. Nach wenigen Momenten kommen Keyboardsounds und ein Schlagzeug dazu. Während einige Passagen recht gut klingen, finden sich allerdings auch Parts, die etwas konstruiert rüberkommen. Das macht das Stück über die volle Länge nicht ganz so harmonisch. Das gilt übrigens auch für die weiteren Stücke.

Das 7:18minütige „Jutulhogget“ zeigt sich von seiner abwechslungsreichen Seite, da hier Struktur, Rhythmik, Melodie und Sounds wechseln. Einige der Passagen sind sehr gelungen, andere wirken etwas simpel gestrickt.

„Fimbulvbinter“ von Kornmo ist ein durchwachsenes Album, das neben wirklich gut gemachten Passagen - die sich am 70’er Jahre-Prog orientieren - auch einige recht konstruiert wirkende Strecken enthält. Hier empfehle ich vor dem Kauf einmal in die Stücke hineinzuhören.

Stephan Schelle, Januar 2022

   

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