Judas Priest – Single Cuts

Judas Priest – Single Cuts
Sony Music (2011)
(19 Stücke, 70:45 Minuten Spielzeit)

Judas Priest sind eine der einflussreichsten Bands der Heavy Metal-Szene. In ihrer langen Karriere gelang es der Formation immer wieder, sowohl musikalisch mit druckvollen Gitarrensounds und markantem - von spitzen Schreien geprägten  - Gesang als auch optisch mit Nieten und Leder für Aufsehen zu sorgen. Nun erscheint mit „Single Cuts“ eine Zusammenstellung aller 19 Single-A-Seiten, die bei Sony Music bzw. dem ursprünglichen Label CBS erschienen sind. Soviel aus der Feder des Labels.


Am 19.08.2011 erschien der randvolle Sampler mit 19 Singles, die zwischen 1977 („Diamonds And Rust“) und 1992 („Night Crawler“) herausgekommen sind. Bereits Anfang der 70’er formierte sich die Band und hatte 1980 mit dem Album „British Steel“ ihren internationalen Durchbruch.

Die Titel der CD sind chronologisch platziert und so startet die CD mit dem Titel „Diamonds And Rust“, einer Coverversion eines Joan Baez-Stückes, das in dieser Form melodischen Hardrock bietet, der ansatzweise auch nach Bands wie Black Sabbath klingt. Aber auch Anleihen zu anderen Musikern/Bands wie zum Beispiel Alice Cooper oder Kiss finden sich in den Stücken. Dabei bleibt der Härtegrad aber immer sehr moderat. Aber nicht nur melodische, rhythmische Rocknummern finden sich auf dem Album, denn mit Stücken wie „Before The Dawn“ zeigt das britische Quintett, das es auch sanfte Balladen schreiben kann. Und auch der New Wave fand in den 80’er Jahren Einzug in die Musik von Judas Priest, was man bei Stücken wie „Turbo Lover“ gut heraushören kann.

Unter den Songs der CD sind natürlich alle Klassiker wie „Breaking The Law“, „United“, „Living After Midnight“ „Painkiller“ oder zum Beispiel „You´ve Got Another Thing Coming“ enthalten. Die CD wird mit einem achtseitigen Booklet ausgeliefert, in dem sich eine Collage zahlreicher Plattencover sowie Liner Notes von Geoff Barton befinden. Ansonsten ist das Booklet aber recht spärlich ausgefallen. Aber bei dieser Best Of-Zusammenstellung steht natürlich die Musik im Vordergrund und die ist zweifelsfrei hervorragend.

Mit „Single Cuts“ hat Sony Music eine gute Werkschau der britischen Hard Rocker herausgebracht, bei der man die Entwicklung der Band nachvollziehen kann. Allerdings ist die Scheibe eher für Hardcore Fans, die alles sammeln oder Neulinge, die sich mit der Band vertraut machen wollen, denn auf dem Markt gibt es bereits umfangreichere Zusammenstellungen. Wer aber bisher noch nichts von Judas Priest besitzt, der ist mit dieser Veröffentlichung gut bedient.

Stephan Schelle, September 2011

   

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