Ingvay
– One Magic Mile Ingvay nennt sich der Musiker Ingo Schmidt aus Hannover. Sein neues Studioalbum, das am 01.12.2023 herauskommt, heißt „One Magic Mile“. Ingo singt darauf und spielt Gitarre. Dazu sind noch Ulrich Rode (Gitarre, Backgroundgesang), Uwe Seemann (Bass, Backgroundgesang) und Matthias „Maze“ Meusel (Schlagzeug) mit an Bord. Neben sieben Eigenkompositionen finden sich vier Coverversionen auf dem Album. Die CD, die mir vorlag, erscheint in einem sechsseitigen Digipak. |
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Ingo sagt zu dem Album: „Manchmal muss man eben die eine Extrameile gehen und es tun sich
neue Türen auf. Ich wollte immer ein Album in Studioqualität mit der
Energie und dem Zusammenspiel eines Live-Gigs: Keine Clicktracks. Keine
Schnörkel. Vier Musiker und ab geht’s. Bei Magic Mile Music waren alle
offen für dieses Experiment und am Ende hat sich wieder bewahrheitet:
Teamwork makes the dream work“. Das Album beginnt mit
einem knackigen Bluesrocksong, dem vierminütigen „Midnight Journey“,
bei dem Ingos Gesang auch ein wenig an J.J. Cale erinnert, was sich später
durch zwei Coverversionen noch verstärken wird. Der Song besticht durch
eine eingängige Melodie und einen klasse Groove. Etwas ruhiger gestaltet
sich dann der Song „Here We Go“, der zwischen Slowblues, Americana und
Singer/Songwriter wandelt. Die sanfte Gesangsstimme von Ingo passt hier
hervorragend zu dem eingängigen Stück. Ein sehr schöner Bass- und
Gitarrenlauf ist die Grundlage für den treibenden Song „Turn Your Life
Around“, der auch wieder ein gewisses J.J. Cale-Feeling versprüht, aber
doch eigenständig klingt. Ähnlich zeigt sich das flotte „Working
Time“. Auch die weiteren eigenen Stücke besitzen eine Menge Esprit und
verströmen immer wieder einen Hauch von J.J Cale-Atmosphäre. Neben den
Eigenkompositionen finden sich noch vier Coverversionen auf dem Album.
„Call Me The Breeze“ stammt von J.J. Cale und wurde unter anderem
schon von der amerikanischen Band Lynyrd Skynyrd und von Eric Clapton
gecovert. Ingvay bringen hier eine Spur mehr Folk in den Song und spielen
ihn, mit stampfendem Beat, etwas schneller als im Original von Cale. Das
steht dieser Version sehr gut. Und auch „One Step Ahead Of The Blues“
ist ein Stück von J.J. Cale, das er zusammen mit Roger Tillison
komponierte. Die Gitarre zu Beginn des Stücks erinnert zunächst an
Queen’s „Crazy Little Thing Called Love“, dann geht der Song aber
richtig los und hat mehr Schwung als das Original. In diesem Song kommt
dann auch richtig Liveatmosphäre auf, bei dem das Publikum - wenn auch
nicht ganz perfekt - den Refrain mitsingt. Das besitzt aber einen gewissen
Charme. „Machine Gun Kelly“
stammt aus der Feder von Danny Kortchmar. Er schrieb den Song seinerzeit für
James Taylor, der auf seinem 1971’er Album „Mud Slide Slim“
erschien. Auch diesen Song interpretieren Ingvay im Americana-Stil und
wesentlich rockiger als der Singer/Songwriter. Das letzte Cover wurde von
Warren Haynes komponiert. Dabei handelt es sich um „Soulshine“, das er
Solo wie auch mit der Allman Brothers Band interpretierte. Ingvay spielen
diesen Song im Singer/Songwriter-Stil mit Americana-Elementen, was sich
doch sehr vom Original unterscheidet und nicht dessen Magie entwickelt. „One Magic Mile“ von
Ingvay ist ein herrliches Album, das Blues, Americana und
Singer/Songwriter miteinander verbindet. Die sanfte Stimme von Ingo
Schmidt und die perfekt aufeinander abgestimmte Band sorgen für ein gutes
Feeling. Dabei kommen mehrfach Ähnlichkeiten zu J.J. Cale auf, ohne
diesen aber zu kopieren. Stephan Schelle, Dezember 2023 |
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