In Strict Confidence – My Despair
 

In Strict Confidence – My Despair
Minuswelt / Soul Food (2009)
(7 Stücke, 39:30 Minuten Spielzeit + Bonusvideo)

In Strict Confidence, kurz ISC, existieren bereits seit 1990 und können auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken. Das letzte Album kam aber bereits im Jahr 2006 heraus und bis zum nächsten Longhplayer wird es auch noch bis 2010 dauern. Um die Zeit dazwischen etwas zu verkürzen haben ISC im November 2009 mit „My Despair“ eine EP veröffentlicht, die neben sieben Stücken auch ein Video enthält.

ISC ist ein Bandprojekt, das derzeit aus Dennis Ostermann (Gesang), Jörg Schelte (Keyboards), Stefan Vesper (Schlagzeug), Antje Schulz (Gesang), Haydee Sparks (Gitarren) und Nina de Lianin (Gesang) besteht.


„My Despair“ liegt insgesamt in fünf Versionen vor, bei denen vor allem der treibende, rhythmische Clubmix ordentlich reinhaut. Der Sono Remix wirkt dagegen, als hätte man den Song durch den elektronischen Fleischwolf gedreht, denn da eiert der Gesang und da zirpen die Originalsounds, die dann mit einem stampfenden Beat unterlegt sind. Im Slowdive klingt der Song wie ein Chillout- bzw. Lounge-Titel. „My Despair“ zeigt aber in allen Variationen, dass er eine sehr schöne Melodie hat und sofort ins Ohr geht. Es ist eine Mischung aus Electropop, Gothic und Wave.

Mit „Feelings“ und „Constant Flow“ finden sich dann noch zwei weitere Stücke auf der EP. „Feelings“ breitet in der ersten Minute zunächst eine sehr schöne, durch Synthieflächen bestimmte Atmosphäre aus und entwickelt sich dann durch eine eingängige Melodie und Nina de Lianin’s herrlichen Gesang zu einer tollen Popnummer im Stile von Schiller. Ganz anders präsentiert sich „Constant Flow“. Hier bestimmt ein treibender Beat das Geschehen und Dennis legt darüber einen düsteren Gesang. Das erinnert mich an Electro-/Wave-Produktionen aus den 80’ern. Allerdings erhält der Song einen modernen Soundanstrich und einige harte Gitarrenriffs.

Als Bonus wurde der EP noch ein sehr fantasiereich gestaltetes Video zur Single „My Despair“ spendiert.

„My Despair“ macht Appetit auf mehr. Die Wartezeit zum neuen Album haben ISC damit nicht nur überbrückt, sondern machen auch neugierig auf das endgültige Werk. Wer Electropop mit Wave- und Gothic-Einschlag mag, für den ist diese EP genau das richtige. Mir hat sie Spaß gemacht.

Stephan Schelle, November 2009

   

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