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Highest
Primzahl On Mars – What??? Am 15.11.2025 erschien nach dem Debütalbum „Escape From Moronia“ (2023) und „Error Not Found“ (2024) das dritte Album der deutschen Instrumentalband Highest Primzahl On Mars. Es trägt den Titel „What???“. Die Band aus Frankfurt besteht aus Arun Kumar (Gitarre, Theremin), Uli „Hank“ Wagner (Gitarre), Frank Diedrich (Bass, Synthesizer) und Gerd Böhm (Schlagzeug). Das Album ist über die obige Homepage und auf Bandcamp zu beziehen. Es liegt in den Formaten DoppelVinyl, DoppelCD und digital vor. |
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Sie selbst beschreiben
ihre Musik auf ihrer Homepage wie folgt: Psychedelische
Soundcollagen auf einer Grundlage repetitiver Rhythmen, irgendwo zwischen
Spacerock, Psychedelic und Krautrock. Ein Flug durch Raum und Zeit ...
Schnallen Sie sich an und starten Sie ins Unbekannte. Das Cover zeigt einen
Strudel im Weltraum in den die vier Musiker und ihre Instrumente sowie
weitere Dinge hineingezogen werden. Das Bild spiegelt die hypnotische
Musik von Highest Primzahl On Mars sehr gut wider, denn man wird
unweigerlich in einen musikalischen Sog hineingezogen, das zeigt schon der
eröffnende Titeltrack. Mit „What???“ (nicht
ganz fünf Minuten) startet die erste CD. Den Hörer empfangen zunächst
Gitarrenlicks, die hin- und herschwingen (ein schöner Stereoeffekt). Eine
Stimme sagt „Electronic“ und dann haut die Band auch schon eine
powervolle Portion Postrock mit psychedelischem Einschlag raus. Da zischt
und zirpt es auch schon mal zwischendurch. Das Stück kommt wie ein Orkan
aus den Boxen. Das mehr als 17 minütige
„Mind Is Coming“ ist bereits im November 2024 auf Bandcamp als
Einzeltrack erschienen und kommt hier erstmals auf CD heraus. Sehr schöne
Gitarrenlicks und ein treibendes Schlagwerk eröffnen diesen Longtrack.
Das mäandert eine Weile dahin und wird von einigen Gitarreneinschüben
mit Echoeffekt immer wieder gewürzt. Der Track verändert sich nur
langsam. Im Verlauf kommen Wah Wah-Gitarren und ein knackiger Bass hinzu.
Erst nach mehreren Minuten ist eine Harmonien zu hören, die sich nur
sanft aus dem Hintergrund dieses kratzigen/druckvollen Tracks herausschält.
Das Quartett schichtet dabei aber auch immer wieder Sounds aufeinander und
baut so eine Wall Of Sounds auf. „Path Of Peace“
kommt auf die gleiche Spielzeit von mehr als 17 Minuten Länge. Schlagzeug
und leicht sägende/psychedelische Gitarrensounds sind hier zunächst zu hören.
Die Band baut aber schon nach wenigen Momenten auf der Gitarre gespielte
Harmonien ein, die in Richtung Postrock gehen. Das treibende Schlagzeug
ist dabei der Motor dieses Stückes. Das Stück mäandert ebenfalls dahin
und baut im Verlauf eine Wall Of Sounds auf. Das hat was Hypnotisches. Das kürzeste Stück,
„Dim Nofio Yn Yr Afon“ (gut dreieinhalb Minuten), trägt einen
unaussprechlichen Titel. Aber nicht nur der Titel ist außergewöhnlich,
auch die Instrumentierung und der Sound sind anders als die anderen Stücke.
Es geht mit Trompetenartigen Klängen los, die sich mit Gitarren und
Schlagwerk mischen. Das hat was jazzig/experimentelles. Ein etwas schräges
Stück. Der letzte Track der
ersten CD ist das 16minütige „Curved Nothing“, das ebenfalls in 2024
auf Bandcamp als Einzeltrack erschienen ist. Zunächst sind Frauen- und Männerstimmen
zu vernehmen, die klingen, als wären sie einem Film entnommen. Dann
zischt es und es wirkt als würde man einem Störfall oder einer
kritischen Situation in einer Bodenstation einer Raumfahrtbehörde
beiwohnen. Dies unterlegt die Band dann mit spacig/psychedelischen
Gitarren und einem treibenden Schlagzeug. Ab der Mitte werden die nun
aufgeschichteten Sounds immer lauter und münden in einer Kakophonie. Die zweite CD bietet
dann fünf Stücke die wesentlich melodischer sind. Es geht auch nicht
mehr ganz so brachial zu, wie auf CD 1. Die zweite CD beginnt
mit dem zwölfminütigen Stück „Timescape“ mit einem treibenden Beat.
Hier begegnen sich Schlagzeug und Gitarre sowie Bass auf angenehme Weise.
Das hat ziemliches Psychedelic-/Postrock-Feeling. Das Stück steigert sich
immer mehr und mündet in einem hypnotischen Part mit herrlichen
Gitarrensoli, bei denen die Saiten auch schon mal kratzen dürfen. Recht rockig präsentiert
sich danach das zehnminütige „Botcamp“. Rhythmusgitarre und
Schlagwerk treiben das Stück nach vorne und werden mit psychedelischen
Einwürfen verfeinert. Das wirkt auch recht spacig. Auch der nächste
Zehnminüter „Edge Of Time“ zeigt sich von seiner psychedelischen
Seite. Ein klasse Weltraumtrip. Mit einem markanten
Gitarrenintro startet dann das elfminütige „Nova Express“. Ein
treibender Track bei dem der Rhythmus im Vordergrund steht. Fette, schwere
Riffs sind im „Planet 18-34“ - der Titel passt gut, denn das Stück
bringt es auch auf 18:34 Minuten Spielzeit – auszumachen Auch wenn
zwischendurch mal ruhigere Passagen eingebaut wurden, hält der Track
diese schwere Stimmung aufrecht, was wirklich gut rüberkommt. Die deutsche Band
Highest Primzahl On Mars liefert auf ihrem dritten Album „What???“
zwei unterschiedliche Silberlinge ab. Während auf der ersten CD die Walls
Of Sound vorherrschen und es auch mal ruppig zur Sache geht, schlägt die
Band auf der zweiten CD doch gemächlichere Töne an. Gerade diese zweite
CD gefällt mir sehr gut, denn hier wird Psychedelic- und Postrock
miteinander auf atmosphärische Weise verbunden. Das kommt wesentlich
harmonischer rüber und erzeugt einen hypnotischen Sog. Das sollte aber
jeder für sich entscheiden. Stephan Schelle, Dezember 2025 |
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