Hello Madness – Light And Life After Dusk

Hello Madness – Light And Life After Dusk
Note Garden Records / Just For Kicks Music (2008)
(11 Stücke, 42:49 Minuten Spielzeit)

Hello Madness nennt sich ein neues Prog-Rock-Trio, das sich nach meinem Empfinden im Umfeld von Satellite und Riverside (aber nicht mit den harten Passagen) bewegt. Aber nicht etwa aus Polen stammt diese Band, sondern aus Mexico. Kopf von Hello Madness ist Alejandro Millán, der Keyboards, Piano und Concertina (Art eines Akkordeons) spielt und alle Texte singt. Er hat auch alle Songs auf dem Album geschrieben. Daneben gehören noch Pablo González Sarre (Bass) und Enrique „Bugs“ González (Schlagzeug) zum Trio.


Alejandro machte seine musikalischen Erfahrungen mit den Projekten Ayreon und Stream Of Passion, dessen Kopf der niederländische Musiker Arjen Lucassen ist. Mit diesen Bands nahm er Alben auf und tourte durch Europa.

Im November 2008 erschien sein Debütalbum, das den Titel „Light And Life After Dusk“ trägt. Auf ihm versammeln sich elf Rockperlen, die nur so vor unter die Haut gehenden Melodien strotzen. Kernstück der einzelnen Songs ist dabei die sehr ausdrucksstarke und einfühlsame Stimme von Alejandro sowie sein Piano- bzw. Keyboardspiel. Die Rhythmusgruppe Pablo und Enrique sorgt dabei für den nötigen Unterbau. Mal sorgen diese beiden für Druck in den Stücken, dann unterstützen sie Alejandro mit sehr akzentuiert gesetzten Rhythmen.

Obwohl ich diese Musik in die Schublade Progressive- / Melodic-Rock einordnen würde, finden sich auf dem Album keine Longtracks. Vielmehr hat Alejandro mitreißende Songs geschrieben, die nicht mehr als 4:40 Minuten brauchen, um alles auszusagen.

Ob als mitreißende Pianonummer mit treibendem Bass und Schlagzeug wie im Opener „Hello Madness“, das schon mit dem ersten Ton gefangen nimmt, balladesken Tönen wie in „Destiny Is Too Late“, Songs mit Popappeal „Change“ (im Artrockstil gehalten), Sehnsucht verheißenden Klängen („My Stranger“) oder einer theatralisch vorgetragenen Pianoballade („Once Again“), Alejandro macht stets eine gute Figur.

Obwohl ich sagen muss, dass hier kein Stück besonders aus diesem atmosphärisch dichten Album hervorsticht, gehört das abschließende Titelstück für mich doch zu den Highlights des Albums, da es mir schon beim ersten Hören die Gänsehaut über den Rücken trieb. Schon die zu Beginn startenden, sich weit öffnenden Keyboardflächen, auf denen zunächst nur der Bass der Herzschlag ist, bevor Alejandro dann mit seinem fesselnden Gesang beginnt, sind absolut faszinierend.

„Light And Life After Dusk“ ist ein hervorragendes Debütalbum, das Appetit auf mehr macht. Wie oben erwähnt finden sich hier herrliche Melodien, die oft nur so vor Sehnsucht und Melancholie strotzen und schnell unter die Haut gehen. Ein Album zum fallen lassen, das ich sehr empfehlen kann.

Stephan Schelle, Dezember 2008

   

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