Heavy Water Experiments - Same

Heavy Water Experiments - Same
Intrepid Sound Recordings (2008)
(12 Stücke, 61:23 Minuten Spielzeit)

Heavy Water Experiments ist das Projekt des amerikanischen Multiinstrumentalisten David Melby, der zuvor schon mit seinen Projekten Imogene (vierköpfige Band) und Fuzz Beloved (Trio) eine ungewöhnliche Mischung aus Psychedelic und Prog mit Anleihen an die 60’er und 70’er Jahre bot. Jetzt, bei Heavy Water Experiments, das auch so betitelt ist, agiert er fast allein. Nur Roberto Salguero unterstützt ihn an Schlagzeug und Perkussion.


Ähnlich wie bei Imogene und Fuzz Beloved geht es auch bei Heavy Water Experiments zu, allerdings sind die einzelnen Stücke mehr Song orientiert und gehen leichter ins Ohr. Geblieben sind aber die teils recht harten Gitarrenriffs (David’s Bassspiel ist sein Markenzeichen), die David bei seinem neuen Projekt aber wesentlich sparsamer einsetzt.

Wieder geht er bei seinem Stoner Rock in die psychedelische und proggige Ecke der 60’er und 70’er Jahre zurück, allerdings bietet David keine angestaubten Klänge, vielmehr ist er Soundtechnisch up to date. Zwölf Stücke mit Laufzeiten zwischen 2:35 und 9:44 Minuten Länge, von denen aber die meisten um die Viereinhalbminuten Marke liegen, bietet das Album. Einzelne Tracks hervorzuheben fällt schwer, da sich alle auf einem gleichen qualitativen Level bewegen.

Neben den für David typischen Gitarren, kommen, wie zum Beispiel beim Opener „Goldenthroat“, auch schöne Orgelsounds zum Einsatz, die den Hörer an den Beginn der 70’er zurückversetzen. Schon bei diesem Eröffnungsstück wird deutlich, dass David bei diesem Projekt mehr auf Melodie gesetzt hat, was er zusätzlich durch seinen sanften Gesang untermauert.

Bei „Mirror The Sky“ bietet die Mixtur aus hartem Bass, psyhcedisch/proggigem Sound und David’s Gesang ein wohlschmeckendes Produkt, das mich sogar ein wenig an Porcupine Tree erinnert. Die Instrumentierung von Orgel, Xylophon, sanften Gitarrenpassagen und dem ruhigen Gesang stehen in direktem Kontrast zu Davids oft recht hartem Bass, den David oft als Leadgitarre einsetzt. „Oracles“ bietet eine psychedelische, floydartige Stimmung. Tolles Stück.

Die Scheibe von Heavy Water Experiments bietet genügend Psychedelic um den geneigten Fan zu erfreuen, hat darüber hinaus aber schönere Melodien als die Alben der anderen Melby-Projekte, so dass die Musik sehr schnell ins Ohr geht. David ist damit eine tolle Mischung gelungen, die mir sehr viel besser gefällt als seine Projekte Imogene oder Fuzz Beloved. Die neue CD ist wirklich ein empfehlenswertes Album geworden.

Stephan Schelle, September 2008

   

CD-Kritiken-Menue