Grey Attack – Grey@ttack
FRAP Records / Eigenvertrieb (2015)

(12 Stücke, 60:28 Minuten Spielzeit)

Mr. @ blickt grimmig vom Cover des Debütalbums der aus Aachen stammenden Rockformation Grey Attack. Nicht nur der Name, auch das Aussehen von Mr. @ scheint dabei an die Figur Eddie von Iron Maiden zu erinnern. Haben wir es hier mit einem Iron Maiden-Clone zu tun? Grey Attack haben sich dem kraftvollen Hardrock mit Metalanteilen verschrieben, sind aber alles andere als eine Billige Kopie der Heavy-Metal-Legende.


Das Debütalbum wurde im Hightech-Schlachthof-Musikstudio eingespielt und von Frank Stumvoll produziert. Überhaupt sucht das Quartett musikalisch ganz spezielle Wege: Knackige Rocksongs wie „Let me go“ und „Until i’ll die“ sowie brachiale Balladen a la „I’ll be there“ mit Hitpotenzial haben „Grey Attack“ im Hightech-Schlachthof-Musikstudio eingespielt. „Die Jungs bringen alles mit, was für eine Karriere in der Rockbranche nötig ist“, sagt Stumvoll. „Spektakuläres Songmaterial, mitreißende Dynamik auf der Bühne, echte Erfahrung und die radikale Lust auf Rockmusik. Weltweit können Fans ja schon mal im WorldWideWeb mit der Suche nach Informationen loslegen. Surfer werden das neue Gitarrenbrett lieben. Mr. @ wartet.“

Leadsänger Grey Charlez, Gitarrist Wulff Maahn, Bassist Frank Le Gov und Drummer J.F.K. bilden das Gerüst für kraftvolle Rocksongs. Mit Gitarren die weit aus dem Off zu kommen scheinen, beginnt der Eröffnungssong „Let Me Go“. Dabei denkt man zunächst an Pink Floyd’s „Wish You Were Here“, doch der Schein trügt. Nur wenige Sekunden später schlagen harte Gitarrenriffs zu und der Hörer befindet sich im Hardrock/HeaveyMetal-Kosmos von Grey Attack. Zunächst fällt im sanften Teil der Strophe die markante Stimme von Grey Charlez auf, der ein echter Shouter ist. Hier verbinden sich zahlreiche Sänger des Genres in einer Person. Und bei diesem Song wird schon deutlich das die Band auf eingängige Melodien mit knackigem Rhythmus setzt.

Genretypisches Riffing leitet in den zweiten Song „Take Me Home“ ein. Jetzt haben Stimme (Grey Charlez klingt ein ums andere Mal wie eine sanfte Version von Klaus Meine) und Sound etwas von dem deutschen Hardrockaushängeschild, den Scorpions. Und dieses Markenzeichen blitzt an so manch anderer Stelle noch hervor. Alle Songs haben durch ihre Eingängigkeit einen hohen Spaßfaktor, auch wenn die Band den Rock nicht wirklich neu erfindet. Die Songs sind aber so gut gemacht, dass man gerne auf den Replay-Knopf drückt.

Mit ihrem Debütalbum ist der aus Aachen stammenden Band Grey Attack ein wirklich tolles Album gelungen, das einfach nur Spaß macht. Dafür sorgen die eingängigen Melodien und die durchaus kraftvollen Rhythmen. Damit bewegen sie sich ein ums andere Mal im Fahrwasser der Scorpions. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Mai 2015

   

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