Goldsmith – Shut Up & Rock
Neuwerk 13 Records (2013)

(10 Stücke, 38;19 Minuten Spielzeit)

Michael Goldschmidt stammt aus dem Schwarzwald und ist Gitarrist und Sänger. Der studierte Musiker gehört seit 2006 zur Bernard Allison Group und absolvierte mit dem US-amerikanischen Ausnahmemusiker zahlreiche Auftritte. Unter dem Namen Goldsmith bringt er seine eigene Musik heraus, die ebenfalls - wie bei Bernard Allison - dem Bluesrock gewidmet ist. Allerdings geht er Solo wesentlich straighter und eine Spur härter (Hard Rock lässt grüßen) ans Werk, als Allison.


Im Jahr 2013 erschien nach der 2011’er EP die erste CD unter dem Titel, „Shut Up & Rock“. Am Rande des Auftrittes der Bernard Allison Group in Soest bekam ich die CD zur Besprechung. Vorher hatte ich noch keine Berührungspunkte zu Michael’s Musik. Das Album hat er (Gesang, Gitarre) zusammen mit Jens Fritz (Keyboards, Orgel, Piano), Bernd Heitzler (Bass), Frank Schweier (Schlagzeug) und Lena Knobloch (Backgroundgesang bei „Train Of Life“) eingespielt.

Neugierig von dem beeindruckenden Auftritt mit der Bernard Allison Group schob ich die CD in den Player. Gleich die ersten Gitarrenklänge beim Titelstück, das die CD eröffnet, wird deutlich, dass Michael dem kraftvollen Bluesrock zugewandt ist. Sobald die Stimme einsetzt zeigt sich, dass er nicht nur an der Gitarre eine gute Figur macht, sondern auch Shouter-Qualitäten besitzt. Der Song geht gut ab und zeigt sich ganz in der Tradition von Bluesgetränkten Hardrockgrößen. Es finden sich aber auch immer mal wieder einige kleine musikalische Einschübe, die die stilistische Vielfalt des Musikers zeigen. Toller Beginn einer klasse CD. Das macht vom ersten Moment an Spaß.

Durch den dezenten Einsatz der Orgel - wie im Stück „Waiting Fo A Better Day“ kommt eine Spur Nostalgie auf, ohne dass der Song veraltet klingt. Das klingt sehr gut produziert und geht sofort ins Ohr. Das folgende „Get It Done!“ hat gar Ohrwurmqualitäten. Der Spaßlevel bleibt oben.

Der Beginn von „Train Of Life“ erinnert mich zunächst einen Hauch an „Kayleigh“, doch der Eindruck täuscht, denn es handelt sich bei diesem sehr schönen Song um einen Bluesrocksong mit Prog-Rock-Anleihen und 70’er Jahre Feeling. Ein sehr eindringlicher Song, der gefangen nimmt. Recht proggig kommt auch „Lost“ rüber, hat aber darüber hinaus einige sehr schöne Riffs zu bieten. Mit „The Story Of You“ ist dann auch noch eine wunderbare, unter die Haut gehende Akustikballade auf dem Album. Die Stücke durchziehen einige sehr schöne Gitarrensoli, die Michael aber sehr dezent und nicht überbordend angelegt hat.

Mit „Shut Up & Rock“ hat der deutsche Gitarrist und Sänger Michael Goldschmidt aka Goldsmith ein sehr ansprechendes Debüt veröffentlicht. Die CD macht einfach Spaß, weil es Michael schafft, herrliche Melodien mit Blues und Hardrock sowie einigen proggigen Passagen perfekt miteinander zu verbinden. Man darf schon gespannt sein, was er auf seinem neuesten Album, das demnächst veröffentlicht werden soll (Termin steht noch nicht fest), abliefert. Das Debüt überzeugt jedenfalls auf ganzer Linie.

Stephan Schelle, Januar 2015

   

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