Gerry Jablonski And The Electric Band – Trouble With The Blues
Eigenvertrieb (2015)

(10 Stücke, 44:38 Minuten Spielzeit)

Gerry Jablonski And The Electric Band stammen aus Schottland (wer hätte das bei diesem Namen gedacht?) und spielen kernigen Bluesrock. Der Pressetext verrät, dass hier der Blues Rock aus den Fingernägeln des Frontmannes Mr. Jablonski sprudelt und das bei diesen Stücken keiner an seinem Platz sitzen bleibt, denn hier wird gegrooved. Und in der Tat geht hier mächtig der Rock ab.


Neben Gerry Jablonski, der singt und Akustik- sowie E-Gitarre spielt gehören Peter Narojczyk (Mundharmonika), Lewis Fraser (Schlagzeug, Gesang) und Grigor Leslie (Bass) zur Electric Band. Aufgenommen wurde das Album im Dezember 2014 in den Mill Studios in Crathes, Aberdeenshire. Erschienen ist die CD am 25.07.2015.

Mit dem kernigen Bluesrocker, dem Titelstück des Albums, startet die Band recht kraftvoll. Gerry zeigt sich als richtige Rockröhre, die leichte Ähnlichkeiten zu Glenn Hughes aufweist. Neben dem hohen Bluesrockanteil grooved das Stück auch sehr gut im Refrain sowie durch das herrlich funkige Basssolo in der zweiten Hälfte.

Dem schließt sich die Tonnenschwere Bluesnummer „Down The Ground“ an. Sehr schön wird hier die Mundharmonika eingesetzt, die im Mittelteil ihr Solo bekommt. Ein klasse Song. „The Curse“ zeigt sich eher von seiner rockigen Seite mit eingängiger Melodie. Ein echter Ohrwurm. Ähnlich rockig geht es dann mit „The Well“ weiter, das aber wesentlich atmosphärischer daherkommt, denn nach dem kraftvollen Beginn schrauben Gerry & Co. den Druck zunächst zurück. Erst im Refrain wird es wieder druckvoller. Eine sehr schöne Kombination der unterschiedlichen Dynamik.

„Anybody“ ist eine verträumte Ballade mit Akustikgitarre, die unter die Haut geht und erst im zweiten Teil durch Schlagzeug, Bass und Mundharmonika erweitert wird. Stampfender Bluesrock findet sich dann in „Rich Or Poor“, jazzig/bluesig zeigt sich „Lady & I“ während „Fork Fed Dog“ ein kerniger Bluesrocker im Stile von ZZ Top ist. Das leicht Pop angehauchte, rhythmische „Big Bad World“ und das etwas melancholische, balladeske „I Confess“ beschließen dann die CD.

„Trouble With The Blues“ passt eigentlich gar nicht zu dem neuen Album von Gerry And The Electric Band, denn Ärger haben sie nun wirklich nicht mit dem Bluesrock. Vielmehr ist der schottischen Band ein kerniges, abwechslungsreiches Album gelungen, das eine Menge Spaß parat hat.

Stephan Schelle, Oktober 2015

   

CD-Kritiken-Menue