Gary Moore – Back To The Blues
BMG / Warner (2001 / 2023)

(13 Stücke, 68:37 Minuten Spielzeit)

Nach seinem 1999’er Album „A Different Beat“, bei dem Gary Moore sich neuen Sounds und Beats öffnete, um etwas Neues auszuprobieren, kehrte er mit dem darauf folgenden Album, seinem 13., im Jahr 2001 wieder zum Blues zurück. Daher nannte er das Album auch folgerichtig „Back To The Blues“. Am 13.10.2023 veröffentlicht BMG/Warner das Werk in einer remasterten Version. Neben einer CD mit drei Bonustracks wird es auch erstmals auf Vinyl veröffentlicht und digital erhältlich sein.


Mir lag zur Besprechung die CD-Version vor, die in einem vierseitigen Papersleeve mit zwölfseitigem Booklet ausgestattet ist. Diese Veröffentlichung enthält neben den Songs des Originals auch die Bonustitel „Picture Of The Moon (Single Edit)”, „Cold Black Night (Live At VH1)” und „Stormy Monday (Live At VH1)” sowie neue Liner Notes von Dave Everley.

Gary Moore war sowohl als Rock- als auch als Bluesmusiker bekannt für sein virtuoses Gitarrenspiel und seine gefühlvolle Stimme. Die stimmungsvollen Solo-Hits „Parisienne Walkways“ oder zum Beispiel „Still Got the Blues“ sowie die wechselnde Mitgliedschaft bei Thin Lizzy ermöglichten ihm eine breite Popularität. In den 1980er Jahren war Gary Moore als Rockmusiker erfolgreich. Nach einiger Zeit wandte sich Moore aber von dem ab, was er als das leere Aufblitzen des Metals betrachtete, und kehrte zu seiner Herzensmusik zurück: dem Blues. Mit den Bluesalben erzielte er in den 1990er und 2000er Jahren den größten kommerziellen Erfolg. Während seiner Solokarriere veröffentlichte Moore mehr als zwanzig Alben.

Zwar konnte Moore nicht mehr ganz an die Qualität seines grandiosen Albums „Still Got The Blues“ heranreichen, doch finden sich mit dem als traditionellen Bluessong beginnenden und dann in einen kraftvollen Bluesrocker transformierten „Enough Of The Blues“, dem intensiven Slowblues „Stormy Monday“ mit seinen unvergleichlichen Gitarrensoli und dem atmosphärischen Instrumental „The Prophet“ auch Perlen auf dem Album. Und in „You Upset Me Baby“ gibt es dann auch noch Bigband-Sound. Mit „Picture Of The Moon“ und dem atmosphärischen „Drowning In Tears“ lässt er dann alte Glanztaten aufleben.

Abgerundet wird die Wiederveröffentlichung mit der Single-Version von „Picture Of The Moon“, die um drei Minuten von der Albumversion gekürzt wurde, sowie mit den beiden Liverversionen von „Cold Black Night“ und „Stormy Monday“, die klanglich etwas dumpfer ausfallen.

Mit „Back To The Blues“ kehrte Gary Moore 2001 wieder zur Bluesmusik zurück, auch wenn er im Opener singt, das er genug vom Blues hat, der Blues aber nicht von ihm. Das Ergebnis war ein abwechslungsreiches Bluesalbum bei dem oftmals Gary’s unvergleichlicher Gitarrensound aufblitzt und für Gänsehaut sorgt.

Stephan Schelle, Oktober 2023

   

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