FX3 - Spacemusic

FX3 - Spacemusic
Area-DB / BOB-Media (2013)
(8 Stücke, 42:40 Minuten Spielzeit)

FX3 ist ein Quartett aus deutschen Landen. Auf der Rückseite des sechsseitigen Digipacks der CD „Spacemusic“, die am 08.11.2013 erscheint, steht der Hinweis: „No Synthesizers were used!“ Und das ist wichtig, denn die Klangteppiche, die FX3 da aus dem Hut zaubern, entstanden mit Gitarren, Bass und Didgeridoo. Die Band besteht aus Sandor (Gitarren, Gesang), Bine (Bass), Dadel (Didgeridoo) und Der Schneiderer (Schlagzeug).


Blickt man in die Gesichter der Bandmitglieder auf der Rückseite der CD-Hülle, dann glaubt man zunächst dies sei eine Veröffentlichung einer Gothic-Band. Doch weit gefehlt. Hypnotische und ungewöhnliche Klangteppiche sind die Wellen, auf denen FX3 ihre „Musik aus einer anderen Welt“ zelebrieren. Eine emotionale Musik, bei der tragende Melodien und treibende Rhythmen zu einzigartigen Bildern verschmelzen und den Zuhörer zu einer Reise mit den Songs von FX3 mitnehmen.

A.D. 2008 gründeten Sandor und Bine neben ihrer Deutschrockband D-ZUG das Projekt FX3, um ihre Vorlieben für kreative Musik auszuleben; Der Schneiderer und Dadel vervollständigen die Band FX3, die jetzt das Ergebnis ihres kreativen Zusammenwirkens aufgenommen hat.

Die CD enthält sechs Stücke, die von „New World (Prolog)“ und „New World (Epilog)“ eingefasst sind. Schon der Epilog ist sehr elektronisch und wird durch die singenden Gitarrenklänge bestimmt, die an Synthesizer denken lassen. Stünde nicht der obige Hinweis auf der Hülle, ginge man fest von elektronischen Musikerzeugern aus. Der Beginn ist also schon mal sehr sphärisch ausgefallen. Nach wenigen Momenten ändert sich aber das Bild und atmosphärische Didgeridoo, herrliche Gitarrenmotive und erdige Perkussion bringen eine Stimmung aus Rock, Ethno und Psychedelic hervor.

Mit „Echoes“ kommt ein unwiderstehliches Stück, bei dem die Gitarre zu Beginn nach Bands der Marke Riverside klingt. Diese proggige Note wird dann noch um psychedelische Sounds erweitert. Ein klasse Stück. „Voyage“ wird dann von der E-Gitarre bestimmt, die atmosphärisch wie einst Michael Rother ihre Bahnen zieht und Harmonien in den Äther sendet. Erst nach mehr als einer Minute kommen weitere Instrumente hinzu. Man hat das Gefühl als würde eine Orgel gespielt, was aber aufgrund des Hinweises nicht sein kann. Rhythmisch wird das Ganze vom Schlagzeug wie bei einem militärischem Marsch begleitet.

Effekte auf der E-Gitarre, die dann in Metalriffs übergehen, sind in „Electrifire“ zu hören. Der Track ist in der Tat sehr Metal lastig. In „New World“ kommen dann Gitarrensounds und Harmonien hervor, die wieder sehr stark an Bands wie Riverside erinnern. Stilistisch liegt dieser Track ganz nah bei dem Stück „Echoes“ dieses Albums. Es ist faszinierend wie Dadel seine Didgeridoos einsetzte und mit Sandor’s Gitarrenausflügen Atmosphären erzeugt.

Härter wird es dann wieder in „Das Licht“, bei dem Hardrock bzw. Metal im Vordergrund steht. Auffallend ist in diesem Stück Bine’s Bass, der hier besonders gut zur Geltung kommt und treibender Motor des Stückes ist. Mit einigen Spracheffekten starten FX3 dann in das Stück „Herzschlag“. Dieser Track ist eine richtige Rocknummer, bei der der Grundrhythmus von Bine’s Bass den Herzschlag widerspiegelt. Ansonsten sind Metalriffs und ein trocken gespieltes Schlagzeug sowie Perkussion der Nährboden auf dem sich FX3 hier bewegen. Den Abschluss bildet dann „New World (Prolog)“, das sehr atmosphärisch und spacig daherkommt. FX3 erzeugen hier unglaubliche Klänge, die wieder nach Synthies klingen.

Mit „Spacemusic“ haben FX3 ein tolles Debüt hingelegt, das sich im Instrumentalrock bewegt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Band Klänge entwickelt, die sich zwar nach Synthesizer anhören, aber die mit anderen Instrumenten (wahrscheinlich per Gitarre und Effektgeräten) eingespielt wurden. Eine echte Entdeckung.

Stephan Schelle, November 2013

   

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