Fondermann - Quiddje

Fondermann - Quiddje
Eigenvertrieb (2014)
(10 Stücke, 35:32 Minuten Spielzeit)

Der Name Fondermann ist mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Dabei handelt es sich um das Soloprojekt des Hamburger Musikers und Betreibers des K-Klangstudios Ritchy Fondermann (u. a. Antikörper, The Varanes, Highschool Nightmare). Im Mai 2012 startete er damit einige Songs zu schreiben und Demoversionen davon einzuspielen. Im Herbst desselben Jahres formierte er dann mit Rudolf Z. Raschberger (Gitarre), Ronald „Ronny“ Hohn (Schlagzeug), Dario Leps (Bass, Orgel) und Maica Morgenthau (Gesang) die Band Fondermann.


Erstes Dokument dieser Formation ist das Debütalbum „Quiddje“, das am 14.02.2014 erscheinen wird. Neben der Downloadmöglichkeit über alle bekannten Online-Plattformen wird das Album, das im vierseitigen Digipack und achtseitigem Booklet herauskommt, exklusiv bei Konzerten der Band sowie in den Fanshops des FC ST Pauli und im dortigen online Shop erhältlich sein. Die ersten 150 Exemplare, die über diesen Weg erworben werden., beinhalten einen Downloadcode für den exklusiven Non-Album Track „Freunde (ich und der FC)“.

Zehn Eigenkompositionen mit deutschen Texten beinhaltet das Album. Deutschen Rockpop bieten Ritschy Fondermann & Band darauf. Mit dem atmosphärischen „Wer hat uns die Zeit geklaut“ beginnt die CD. Der Song startet mit einem markanten Basslauf und geht dann in einen atmosphärischen, durch Bläser und Wah-Wah-Gitarreneffekten bestückten Part über.

Der Titelsong ist ein netter Song, der das Gefühl bei mir erweckt, als wollte Ritchy keinem damit so richtig weh tun. Gut gelungen ist der Reggae-Rhythmus, den die Band unverhofft in den Song einwebt. Ansonsten plätschert er so ein wenig dahin.

Singer/Songwriter kommt dann in „Feuerwasser“ auf. Hier singt Ritchy zunächst nur von der Akustikgitarre begleitet und einem spärlich angesetzten Schlagzeugrhythmus. Im weiteren Verlauf hat der Song dann auch noch eine Spur Folk zu bieten. Das mit gerade mal zwei Minuten recht kurze „Taxi“ ist recht knackig, da Fondermann den Rhythmus anziehen. Das kommt wirklich gut rüber. Hier scheint die Band endlich mal die Zügel loszulassen.

Bläser kommen dann im Song „Fahrmann“ auf. Auch dieser Song ist eher friedlich und nett gemacht. Irgendwie fehlt mir der Pepp dabei. Durch die wiederum atmosphärische Gitarre, der Orgel und dem etwas anders angelegten Gesang gehört „Der Tag an dem es regnete“ zu den besseren Songs des Albums. Auch die Akustikgitarrenballade „Schonfrist“ kann überzeugen. Der Rest ist wieder im Stil von sanftem deutschen Rockpop gehalten.

Ritchy Fondermann und Band präsentieren auf ihrem Album „Quiddje“ eine Art Rockpop mit deutschen Texten. Die Musik zeigt an der ein oder anderen Stelle auch einen leicht nordischen Einschlag, bei dem man an die Nordseeküste denken muss. Das Album ist nicht schlecht, lässt mich aber mit gemischten Gefühlen zurück, da sich kein Song so richtig festsetzen will. Als ich im Pressetext las, dass das Album über den FC St Pauli zu erwerben ist und Ritchy in der Punkrockszenen zu Hause war, hatte ich wesentlich rockigere Musik vor Augen, die sich hier doch recht zahm zeigt. Man sollte in die CD vorher hineinhören.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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