Flaming Row -
The Pure Shine Flaming Row, das Musikprojekt von Martin Schnella veröffentlichte am 10.12.2019 ihr drittes Album. Diesmal haben sich Martin Schnella und Melanie Mau sowie Niklas Kahl und Marek Arnold, die zur Stammbesetzung gehören, etwas mehr Zeit gelassen, denn während zwischen dem Debütalbum und dem Zweitwerk drei Jahre ins Land gingen, hat es bis zur Veröffentlichung des dritten Albums, das den Titel „The Pure Shine“ trägt, satte sechs Jahre gedauert. Wer die Musiker aber kennt, der weiß, dass sie nicht untätig waren, was sich in zahlreichen anderen Produktionen widerspiegelt. |
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Wie
schon auf den Vorgängeralben so haben sich Flaming Row auch dieses Mal
wieder eines Konzeptes bedient. Dieses Mal haben sie sich am Stephen
King-Roman „Der dunkle Turm“ orientiert, der – für King eher
untypisch - im Fantasy-Bereich angesiedelt ist. Die CD erscheint in einem
sechsseitigen Digipack und enthält neben der „normalen“ CD noch das
Gesamtwerk auf einer zweiten CD als Instrumentalversion. Darüber hinaus
wurde noch ein 16seitiges Booklet mit allen Songtexten beigefügt. Die
CD enthält sechs Haupttracks, von denen wiederum vier in drei bzw. sogar
vier weitere Parts unterteilt sind, die aber nicht einzeln angewählt
werden können. Allerdings gehen alle Stücke nahtlos ineinander über, so
dass ein kompaktes, mehr als 70minütiges Werk entstanden ist, das ich mal
als Progressive Rock-Oper bezeichnen würde. Musikalisch bieten Flaming
Row eine Mixtur aus bombastischem Sound, ProgRock, Soundtrack und Folk. Soundtrackartig,
mit leicht klassischem Einschlag und einem für Marek Arnold typischen
Saxophon, beginnt das Album mit dem Intro „A Tower In The Clouds“.
Melanie Mau spricht zunächst einen Text, dem dann ein bombastischer Sound
folgt und nach dreieihalb Minuten ein mehrstimmiger Gesang einsetzt, der
an mittelalterliche Gesänge erinnert. Ein gelungener Einstieg in dieses
neue Epos. Sehr gut gefällt mir auch, dass auf dem Album echte Streicher
zu hören sind, was den symphonischen Charakter noch verstärkt. Dem
schließt sich dann nahtlos das fast zwölfminütige „The Last Living
Member“ an, das in drei Parts unterteilt ist. Schon früh wird deutlich,
dass die große Anzahl der Sänger den erzählerischen Charakter der Story
unterstreicht. So bieten Melanie Mau und Alexander Weyland im ersten Teil
„A Mystical Structure“ eine sehr schöne Symbiose. Sobald das Stück
dann in den zweiten Part „Roland Of Gilead“ wechselt, haben auch schon
weitere Protagonisten das Mikro in die Hand genommen. Eine sehr schöne
Basslinie unterlegt diesen Part, in dem auch noch ein wunderbares
E-Gitarren-Solo zu finden ist. Einen leicht folkigen Anstrich bekommt dann
das Stück im dritten Part „Maerlyn’s Rainbow“ durch den Einsatz der
Akustikgitarre. Ruhige Parts wechseln sich immer wieder mit druckvollen
und teils auch metallischen ab. Dieser
erste Longtrack soll als Beispiel für das komplette Album dienen, das in
sich sehr kompakt wirkt. Da haben Martin Schnella und seine Mitstreiter
ein wahres Mammut-Projekt aus der Taufe gehoben. Auch die instrumentale
Version auf der zweiten CD macht Sinn und funktioniert erstaunlich gut
auch ohne Gesang. Mit
„The Pure Shine“ hat das deutsche Musikprojekt um Mastermind Martin
Schnella ein umfangreiches Konzeptalbum rund um den Bestseller „Der
dunkle Turm“ von Stephen King in ein musikalisches Gewand gekleidet. Wer
die Vorgängeralben von Flaming Row mochte, der wird sich auch mit diesem
Werk schnell anfreunden. Bei mir punktet dieses bombastische Album auf
ganzer Länge. Stephan Schelle, Januar 2020 |
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