FB1964 – Malleus Maleficarum
Guma Records / Bornkamp Records (2022)

(11 Stücke, 63:53 Minuten Spielzeit)

Der Gitarrist Frank Badenhop, der sich hinter dem Pseudonym FB1964 verbirgt, bringt dieser Tage sein mittlerweile sechstes Album auf den Markt. Wie schon bei den vorangegangenen Alben hat sich Badenhop auch diese Mal einem Thema gewidmet. Nach dem letztjährigen Album „German Steel“, bei dem er sich der deutschen Variante des Metal gewidmet hatte und eigene Interpretationen von Songs deutscher Metalbands eingespielt hat, bietet „Malleus Maleficarum“ wieder eigene Songs.


Thematisch geht es auf dem Konzeptalbum, das in einem Jewelcase mit 32seitigem Booklet herauskommt, um das Werk „Malleus Maleficarum“ des deutschen Dominikaners, Theologen und Inquisitors Heinrich Kramer (zu Deutsch „Der Hexenhammer“) das die Hexenverfolgung legitimierte.

Als Sänger/innen konnte Frank Becky Gaber, Bobby Ellsworth, Chris Boltendahl, David DeFeis, Kubra Ugur, Laura Guldemond, Lea Diekmann, Liv Jagrell, Oleg Rudych sowie Ronnie Romero und Tim (Ripper) Owens gewinnen. Darüber hinaus waren auch wieder zahlreiche Musiker an der Produktion beteiligt, die sich unter anderem durch markante Soli auszeichnen, während die Stammbesetzung neben Gitarrist Badenhop aus Jimmy Waldo (Keyboards), Mirko Gätje (Bass) und Hanno Kerstan (Schlagzeug) besteht.

Musikalisch wandelt FB1964 wieder im Hardrock-/Metal-Bereich. Sehr mystisch mit leichtem mittelalterlichen Soundgewand beginnt der Opener „Creatures“ um dann nach gut 45 Sekunden in einen Metalpart überzugehen in dem Ally Storch mit ihrer Violine für den symphonischen Part und sehr schönem, eingeschobenen Solo für eine besondere Atmo sorgt. Ronnie Romero übernimmt in diesem kraftvollen Track den Gesang. Das ist schon mal ein klasse Einstieg in das neue Album.

Auch das 4:49minütige „Lack Of Order“ versprüht durch seine Chorgesänge und das Cellospiel von Anastasia Monasypowa einen mittelalterlichen Touch. Der Song ist aber von Metalrhythmen und -Gitarren bestimmt und bekommt durch Chris Boltendahls kraftvollen und dreckigen Gesangsstil, der im Kontrast zu Becky Gabers und Kubra Ugurs Gesangsparts steht, eine große Dynamik.

Melodische Metalriffs leiten dann in das folgende, sechsminütige „They“ ein. Oleg Rudych sorgt mit seinem Organ dann für einen dreckigen Gesang, der gut zur Stimmung des Songs passt. Auch hier hat Badenhop einen weiblichen Stimmgegenpol durch die Sängerin Liv Jagrell gesetzt. Ein toller Song. Sanfte, teils wieder mittelalterlich anmutende Klänge treffen in „Evil’s Priority“ auf kraftvolle Riffs und Schlagzeugrhythmen. Da stimmt die Mischung aus Härte und sanfteren Passagen. Auch die restlichen Stücke sind von melodischem Metal/Hardrock durchzogen und gehen richtig ab. Die unterschiedlichen Sänger/innen sorgen darüber hinaus für Abwechslung.

Wie schon bei den vorangegangenen Alben, so gehen auch bei „Malleus Maleficarum“ die Einkünfte daraus an das deutsche Projekt Regenwald.org, das sich für den Erhalt des Regenwaldes und seiner indigenen Bevölkerung einsetzt. Das sollte, neben der musikalischen Qualität doch Kaufanreiz genug sein. Ich kann das Album jedenfalls uneingeschränkt empfehlen.

Stephan Schelle, November 2022

   

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