Fairytale – Anywhere From Here

Fairytale – Anywhere From Here
Sony Music / Fastball (2011)
(8 Stücke, 57:01 Minuten Spielzeit)

Fairytale ist eine Hardrockformation aus Euskirchen in der Eiffel, die bereits seit 17 Jahren existiert. Obwohl die Band schon so viele Jahre auf dem Buckel hat, ist das Ende Mai erscheinende Album „Anywhere From Here“ erst die vierte Veröffentlichung des deutschen Quintetts.

In den 17 Jahren hat es mehrfach Umbesetzungen gegeben. Das aktuelle LineUp besteht aus Ramona Jakobs (Gesang), Ralf Brand (Gitarre, Gesang), Nicky Lüssem (Schlagzeug), Ladislas von Karatsony (Bass) und Slaven Crnic (Keyboards).


Das Album enthält acht Tracks, von denen drei wiederum jeweils in zwei bzw. drei Parts unterteilt sind. Kernstücke sind „The Mirror Part One“, mit dem das Album beginnt, „The Mirror Part Two“ und „Atque In Perpetuum“.

Fairytale wandeln in ihrer Musik zwischen Hardrock und Progressive. Gleich der Eröffnungstrack „The Mirror Part One“ wandelt auf diesen Spuren. Eine eingängige Melodie und ansprechender Rhythmus sorgen für einen guten Einstieg ins Album. Allerdings klingt die Produktion an dieser Stelle schon etwas flach und hallig, vor allem wenn Ramona ihren Gesangseinsatz hat. Das ist schade, denn dadurch wirkt die Musik etwas laienhaft. Ich bin mir sicher, dass ein besseres Mastering hier eine Menge bewirken würde. Leider zieht sich dieses Manko durch die komplette Produktion.

Es folgt „Falling“, das gutes Potenzial für eine Rockballade aufweist, aber auch an der Produktion krankt. Auf der anderen Seite hat dieser etwas unperfekte Klang auch einen gewissen Charme. Nach „Time“ das nichts wesentlich Neues zu bieten hat, kommt dann mit „Atque In Perpetuum“ ein 14minütiger Longtrack, dessen drei Teile auch einzeln angewählt werden können (daher zeigt der Inhalt der CD auch zehn Songs an). Dieser Longtrack gefällt mir ganz gut, da er eine Menge an Abwechslung durch Struktur-, Rhythmus- und Melodiewechsel bietet.

Das folgende „Pilgrim“ hat eine gute Struktur und Melodie. „The Mirror Part Two“ lässt ein bisschen Retro aufkommen, denn hier klingen Fairytale ein wenig nach 70s Rock, was mir recht gut gefällt. Vor allem die Orgel tut hier ihr Übriges. Den Abschluss bilden „Children In The Mirror“ in der Electric und in der Acoustic-Version, wobei mir vor allem die akustische Version besser gefällt. Das hat was und versöhnt zum Ende hin noch mal.

Die CD hält ein zwölfseitiges Booklet bereit, in dem sehr ansprechende Fotos und einige Infos abgedruckt sind. Die Texte zu den Songs finden sich aber nicht in dem Booklet.

„Anywhere From Here“ krankt leider an der mäßigen Produktion. Während das Booklet wirklich sehr schön gestaltet ist, hat man am Sound leider gespart. Und bei einer Musikproduktion ist nun mal der musikalische Inhalt von Bedeutung und nicht die Verpackung. So ist die CD leider nur durchschnittlich und hinterlässt keinen wirklich nachhaltigen Eindruck. Schade drum, denn das Potenzial ist da.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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