Eyesberg -
Claustrophobia Vier Jahre nach ihrem Album „Masquerade“ veröffentlicht das deutsch/britische Trio Eyesberg, bestehend aus Georg Alfter (Gitarren, Bass), Norbert Podien (Keyboards) und Malcolm Shuttleworth (Gesang), verstärkt um Schlagzeuger Jimmy Keegan (Pattern Seeking Animals, ex-Spock’s Beard) und Backgroundsängerin Emma Edingloh ihren dritten Longplayer mit dem Titel „Claustrophobia“. |
||||
Die
acht Songs des Albums schildern das Leben van Gogh’s von seiner verstörten,
ungeliebten Kindheit, seiner Jugendzeit, dem schwierigen, von Ängsten erfülltem
Erwachsenenalter das im Wahnsinn endete und schließlich am 29.07.1890 zum
Selbstmord führte. Musikalisch
machen Eyesberg da weiter, wo sie vor fünf Jahren mit dem Album
„Masquerade“ aufgehört haben, nämlich bestem Neo-Prog. Gestartet
wird gleich mit dem elfminütigen Titeltrack. Synthies und Gitarren eröffnen
diesen Longtrack und sorgen vom ersten Moment an für ein Wohlgefühl.
Nach einer Minute wird es dann rhythmisch und proggig mit floydigen
Gitarrenlicks. Ein toller Longtrack, der Struktur-, Rhythmus und
Melodiewechsel liefert. Da klingt es dann ein ums andere Mal auch nach
Genesis & Co. Und Malcolm’s leicht kehliger Gesang tut dann sein Übriges
um bestes Prog-/Neo-Porg-Feeling aufkommen zu lassen. Da laufen einem so
manche wohligen Schauer über den Rücken. Ein
knackiger Rhythmus von Schlagwerk und Bass, gepaart mit einer tollen
Rhythmusgitarre und Perkussioneinschüben die an Phil Collins erinnern,
bestimmen das Bild des eingängigen fünfminütigen Songs „Strange
Boy“. Zum Ende hin wird es dann sehr atmosphärisch. Knackige
Rhythmen und Keyboards, die zunächst an Bands der Marke Spock’s Beard
erinnern, dann aber nach wenigen Momenten in einen eigenen Part übergehen
finden sich im mit 9:35 Minuten zweiten Longtrack „Walking In Storms“.
Sehr gut gefällt mir hier der druckvolle Basslauf. Im Mittelteil kommen
dann wieder Sounds auf, die an frühe Genesis erinnern. Der Track ist darüber
hinaus von herrlichen Soli durchzogen. Balladesk
zeigt sich dann das 3:10minütige „Salamander Tree“, während sich das
anschließende 6:31minütige „Sacrifice“ von seiner treibenden,
druckvollen Art präsentiert. Ein Track, der musikalisch zwischen Genesis
„Lamb Lies Down On Broadway“-Phase und IQ wandelt und doch genug
eigene Substanz enthält. Etwas schwere Riffs bietet dann das 3:43minütige
„We Want You Out!“ bei dem Orgel-/Mellotron- und Moogsounds für einen
Retrotouch sorgen. Ansonsten wirkt der Song recht kantig, was gut ins
Gesamtkonzept passt. Das wird auch durch das Gitarrensolo unterstützt.
Das 6:27minütige „Into The Asylum“ und das 3:21minütige „Final
Ride“ beschließen dann das Album. Mit
„Claustrophobia“ lassen Eyesberg die Herzen der Fans melodischen
Neo-Progs in die Höhe springen. Mit dem neuen Album zeigen Eyesberg, dass
sie zu den Top-Bands der Neo-Prog-Szene gezählt werden können. Stephan Schelle, Januar 2021 |
||||