Engineers – In Praise Of More

Engineers – In Praise Of More
KSCOPE Music (2010)
(8 Stücke, 34:23 Minuten Spielzeit)

Mit „In Praise Of More” bringen Engineers am 04.10.2010 ihr mittlerweile drittes Album heraus. Die Band hat einen Besetzungswechsel vollzogen bei dem Dan McBean und Andrew Sweeney die Gruppe verlassen haben und dafür am Schlagzeug Matthew Linley, am Bass Daniel Land und an den Keyboards der aus Deutschland stammende Ulrich Schnauss neu in die Band gekommen sind.


Die Engineers stehen für Progressive Rock der melodisch/sanften Art. Dabei bewegen sie sich durchaus im Fahrwasser von Porcupine Tree oder Anathema, zwei weitre Bands, die bei Kscope unter Vertrag stehen.

Sanfte Melodien und ein fast schon zarter Gesang schmeichelt sich im Opener „What It’s Worth“ ins Ohr des Hörers. Das ist einfach traumhaft, Musik zum abheben bei dem die Gedanken fliegen gelassen werden können. Wavige Sounds kommen in „Subtober“ zum Tragen. Hier bilden Gitarre und der fast schon stupide wirkende Rhythmus eine unglaublich hypnotische Sogwirkung, die im Zeitlupentempo am Hörer vorbeizieht. Die Nähe zu Porcupine Tree wird hier vor allem durch den Gesang erzeugt, der doch in einigen Passagen recht nah an Wilsons Stimme herankommt.

Wie nach den frühen Pink Floyd (ein wenig Psychedelic wird hier versprüht) klingt der folgende Song „Las Vega“. Das letzte Stück trägt den deutschen Titel „Nach Hause“. Etwas irritierend ist, dass es mit Windrauschen, das fast schon Sturmartige Ausmaße annimmt, beginnt. Dann kommen Pianotupfer hinzu und Geräusche, die nach einer größeren Gesellschaft, bei der sich die Personen sich unterhalten klingen. Dieses Instrumentalstück zeigt deutlich die Handschrift von Ulrich Schnauss. Mit dem Windrauschen hört dieses Stück dann auch auf, der Kreis schließt sich. In welchem Zusammenhang allerdings das Zuhause steht, erschließt sich mir nicht so ganz.

Ein sehr schönes Album, das schon Mal Appetit auf die zum Jahresende 2010 geplante Tournee machen soll. Wenn man diesem Album eines vorwerfen kann, dann lediglich dass es mit etwas mehr als einer halben Stunde doch recht kurz geraten ist. In einer Special Edition wird die CD einen weiteren Silberling enthalten, der die Stücke des Albums zusätzlich in Instrumentalfassungen präsentiert. Aber auch in der normalen Edition ist es empfehlenswert.

Stephan Schelle, September 2010

   

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