Endokard - SchreitenWartenEnde
Eigebvertrieb (2014)

(5 Stücke, 18:17 Minuten Spielzeit)

Endokard ist eine junge Band aus dem Raum Leverkusen, das sich bereits im Jahr 2010 gegründet und nach zwei Besetzungswechseln am Bass im Jahr 2013 die aktuelle Besetzung gefunden hat. Franz (Gesang, Gitarre), Marek (Bass) und Tom (Schlagzeug) machen eine Mischung aus Alternative, Punkrock und Postrock. Das Ganze garnieren sie noch mit deutschen Texten. Im Eigenvertrieb veröffentlichte das Dreigestirn in 2014 ihre EP mit dem Titel „SchreitenWartenEnde“.


SchreitenWartenEnde. Hinter dieser Wortverkettung verbirgt sich der Titel der aktuellen EP, welcher inhaltlich zwei unterschiedliche Bedeutungen hat. Zum einen beschreibt dieser Titel den bisherigen Werdegang von Endokard, der bis zur Fertigstellung der Platte von Höhen und Tiefen begleitet wurde. Zum anderen bezieht er sich auf den gleichnamigen Song.

Schreiten! Warten! Ende! Ein Sinnbild für die Funktionsgesellschaft? Ein militärischer Appell an das Fußvolk, welches lethargisch Befehlen folgt? Oder einfach nur Punk? Nein!!! Hierbei geht es nicht einfach darum, die Faust zu erheben und Parolen ins Mikrofon zu schreien. Vielmehr geht es um das Festhalten von Beobachtungen und Eindrücken.

Die Band, die bereits Peter Rüchel (Mr. Rockpalast) als Juror des Leverkusener Kultur- und Förderpreises aufgefallen war, haut auf den fünf Songs, die alle zwischen drei und vier Minuten Spielzeit liegen, mächtig einen raus.

„Lotuseffekt“ geht punkig mit Alternative-Einschlag los und besticht durch eine eingängige Melodie. Und diese Kombination funktioniert perfekt, denn schon dieser Song macht tierisch Spaß und geht ins Ohr. Gleiches gilt auch für „Prestige“ und das Titelstück.

Das Basslastige „Wir laufen mit“ ist ein treibender Song, der eine hypnotische Wirkung entfaltet. Auch das abschließende „Was ihr nicht seht“ kann überzeugen.

Mit der EP „SchreitenWartenEnde“ gibt die aus dem Rheinland stammende Band Endokard eine ansprechende Visitenkarte ab, deren Ingredienzien aus Alternative, Punk- und Postrock bestehen. Hier kann eine große Band entstehen, die Zeichen zeigen jedenfalls schon mal in die richtige Richtung.

Stephan Schelle, Dezember 2014

   

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