Enbound – The Blackened Heart
Inner Wound Recordings (2016)
(10 Stücke, 39:58 Minuten Spielzeit)

Enbound wurde im Jahr 2006 von Schlagzeuger Mike Cameron Force (ex-Zonata, ex-Poem) gegründet. Zunächst arbeitete er einige Jahre an Material für die Band, um den passenden Spund zu finden. Gleichzeitig suchte er nach geeigneten Musikern für sein Projekt. Diese fand er im erfahrenen Bassisten Odén und den talentierten Gitarrenvirtuosen Marvin Flowberg. Letztendlich komplettierte der von der Band Work Of Art sowie seiner Darbietungen in Muscals wie „Jesus Christ Superstar“ und dem Eurovision Song Contest bekannte Sänger Lee Hunter (Lars Säfsund) die Band. 

Das Debütalbum „And She Says Gold“ wurde im Jahr 2011 veröffentlicht. Am 18.11.2016 folgt nun der Nachfolger unter dem Titel „The Blackened Heart“. Das Quartett konnte darüber hinaus mit Sängerin Linnéa Wikström (Kamelot, Therion), die bei dem Song „Falling“ mitwirkt und Mike LePond (Symphony X), der „Feed My Flame“ mit einem Bass-Solo veredelt, zwei adäquate Gastmusiker an Bord holen.

Die schwedische Band spielt melodischen Metal/Hardrock mit eingängigen Melodien und Refrains. Symphonisch und kraftvoll beginnt das Album mit dem Stück „Falling“, das die Marschrichtung des Albums vorgibt. Was sofort auffällt ist der klare und sehr gut zur Musik passende Gesang von Lee Hunter, der sich in allen Höhenbereichen problemlos bewegt. Die Songs, die sich alle zwischen drei und fünf Minuten bewegen, werden allesamt von sehr eingängigen Melodien bestimmt.

In „Give Me Light“ brennt die Band ein wahres Rhythmusfeuerwerk ab, ohne die Melodie zu vernachlässigen, denn das ist nicht nur für Metalpuristen geeignet, sondern macht auch für „Normalos“ richtig Spaß.

Auch Melodicrock/Rockpop kommt in Stücken wie zum Beispiel „Get Ready For“ auf. In „Feel My Flame“, das recht kraftvoll daherkommt, wird Mike LePond genug Raum für ein Bass-Solo eingeräumt. Der Instrumentalteil ist hier angenehm ruhig gehalten. Mit „They Don’t Really Know“ haben sie dann auch noch eine Herz zerreißende Ballade mit auf dem Album, die von Satzgesang und einer Pianolinie über weite Strecken getragen wird.

„The Blackened Heart“ ist ein sehr schönes Album im Melodic Metal bzw. Hardrock. Trotz aller Härte und Schnelligkeit, die ein ums andere Mal den Hörer überrollt, sorgen doch die eingängigen Melodien dafür, dass das Album überzeugt.

Stephan Schelle, Oktober 2016