Eddie Mulder – To The Centre
Oskar Records (2023)

(13 Stücke, 50:49 Minuten Spielzeit)

Der niederländische Gitarrist und Bassist von Flamborough Head, Trion und Leap Day veröffentlichte im Herbst 2023 sein mittlerweile neuntes Soloalbum unter dem Titel „To The Center“. Darauf bietet der Niederländer vorwiegend instrumentale Stücke. Nur im Stück „Fairytale“ kommt Gesang zum Einsatz.


Neben Eddie Mulder, der hier akustische und elektrische Gitarre sowie Bass spielt, wirkten noch bei einigen Stücken Terje Craig (Bass, Gesang), Ton Scherpenzeel (Keyboards), Albert Schoonbeek (Perkussion), Henk Stel (Keyboards, Programmierung) und Gert Van Engelenburg (Keyboards) mit.

Das Album startet mit dem 5:47minütigen Titelstück. Der Track ist sehr melodisch angelegt und sorgt mit seiner Akustikgitarrenmelodie, die sich nach wenigen Momenten mit der E-Gitarre vermischt, für eine angenehme Atmosphäre. Das Ganze würzt Mulder dann mit einer Prise Prog. Nach zwei Minuten kommt dann ein krasser Bruch in dem er noch proggiger und rhythmischer vorgeht. Nach mehr als drei Minuten kommt dann ein sehr schöner Keyboardpart von Gert van Engelenburg (Leap Day) auf.

Sanfte Gitarrenklänge bestimmen dann das 2:09minütiuge „Lullaby“, das herrlich flächige und melodische Keyboardklänge als Unterboden aufweist. Im 5:38minütigen „Unexpected Journey“ wird es zunächst recht proggig und wechselt nach wenigen Momenten in einen leicht jazzigen Part, der an Künstler wie Pat Metheny erinnert. Diese beiden Stile mischen sich dann auch mit Symphonicrock-Elementen perfekt. Der Kayak-Keyboarder Ton Scherpenzeel sorgt dann im Mittelteil für besondere Akzente.

Es folgt das 3:21minütige „Beltane“. Das ist ein sehr schönes Akustikgitarrenstück, das hier Mulder ganz allein an der Akustischen zeigt. Dem schließt sich dann das 3:58minütige „Not So Easy“ an. Dieser Track klingt eher nach einer Band, denn hier treffen Keyboards, Bass, Schlagzeug und Gitarre aufeinander. Das wirkt wieder sehr rockig und proggig. Ein etwas schwererer Rhythmus (vor allem durch den Bass) kommt dann im 4:54minütigen „Panta Rhei“ auf. In dem Stück brilliert vor allem die E-Gitarre während Bass, Schlagzeug und Keyboard für die perfekte Grundierung sorgen.

Nach dem rockigen Track kommt dann mit dem 2:23minütigen „Work In Progress“ wieder ein sanftes Akustikgitarrenstück. Das folgende „Fairytale“ ist der einzige Song auf dem Album und wird von Terje Craig gesungen. Ein atmosphärischer, sanfter Song mit leichten Folkanklängen.

Das dreiminütige „Muse“ ist ein betörendes Gitarrenstück. Die sanfte Melodie schmeichelt sich sofort ein und sorgt für eine wohlige Stimmung. Es folgen drei weitere Tracks bis dann der Bonustrack „Summerbreeze“ das Album abschließt. Der Bonustrack, der während der „Blind Hunter“ Sessions aufgenommen wurde, besitzt ein sommerliches Laid Back-Feeling. Streichersounds untermalen die sehr schöne Gitarrenmelodie. Das  ist romantisch, hat einen leicht jazzigen Touch, schrammt aber so gerade am Kitsch vorbei.

„To The Center“ vom niederländischen Gitarristen und Bassisten Eddie Mulder ist ein sehr schönes Instrumentalalbum, bei dem vor allem die Saiteninstrumente im Vordergrund stehen. Aber auch die Gastmusiker an den Tasten unterstützen durch ihre Soli den atmosphärischen Gesamtsound.

Stephan Schelle, Februar 2024

   

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